| | Spitzensportler Prinz Philip dekoriert Spitzenpferd Kurbaums Flop, Welsh C | | | |
| | | Prinz Philip gratuliert Bernhard Bücker und ... | | | |
| | | ... diskutiert mit Beifahrer Christian Niehoff | | | |
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Hobby oder Beruf? Von der Freude am Fahren und der Lust am Wettbewerb von Werner Popken |
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Die Fortsetzung des Artikels der letzten Woche hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich hatte die phantastischen Erfolge von Vater und Sohn Bücker skizziert und ganz nebenbei festgestellt: Tobias Bücker ist für die FN ein Star der deutschen Fahrerszene (Starportrait » Tobias Bücker).
Vater Bernhard ist aber nicht weniger erfolgreich, und ich mußte feststellen, daß die FN ihn (noch) nicht zu den Stars zählt: unter » Starportraits fehlt sein Name. In der letzten Ausgabe hatte ich diese Sache auf sich beruhen lassen. Jetzt wollte ich es genauer wissen. Und wie so oft, habe ich mehr erfahren und bin tiefer in das Thema eingestiegen, als mir lieb war.
Ich hatte bereits erwähnt, daß kein einziger behinderten Fahrer aufgeführt wird. Es handelt sich also nicht um einen Affront gegen Bernhard Bücker. Diese Ignoranz hat Methode. Auch keiner der behinderten Reiter wird von der FN gewürdigt. Der ganze Behindertensport ist nicht vorhanden, wenn man der FN glauben will.
Auf der Seite » Kader Fahren, wo die Nationalmannschaften vorgestellt werden, kommt der Fahrsport für behinderte Menschen ebenfalls nicht vor. Offiziell gibt es angeblich auch keinen » Bundestrainer für die behinderten Fahrer. Ist das nicht unerhört?
Wir wissen es besser. Der Bundestrainer für die Fahrer mit Behinderung heißt Ulrich Hengemühl ( Welt- und Vizeweltmeister). Die Nationalmannschaft wurde von Jutta Lehmeyer ausführlich vorgestellt ( Bücker, Borgmann, Lehrter, Harde, Käsgen, Beerhues).
Aber auch sonst gibt es im ganzen Internet keine einschlägigen Informationen zum Bundestrainer. Bei meiner Recherche nach Ulrich Hengemühl bin ich, abgesehen von einschlägigen Artikeln in der Pferdezeitung, lediglich auf eine Seite gestoßen, die ihn erwähnt.
Es gibt sie mittlerweile nicht mehr, aber dank Google-Cache ist sie noch zu rekonstruieren. Dort ist er als Teilnehmer an der deutschen Meisterschaft aufgeführt, nicht aber als Trainer der deutschen Nationalmannschaft der behinderten Fahrer (» Teilnehmerliste Zweispänner Pferde).
Das ist merkwürdig. Sind wir nicht, wie alle anderen Nationen auch, medaillengeil? Müßte nicht die FN diese Sparte des Sportes genauso betreuen wie alle anderen, schon allein deswegen, weil sie so erfolgreich ist und immer wieder reichlich Medaillen nach Hause gefahren hat?
Aber ganz abgesehen von den Erfolgen: Immerhin handelt es sich um einen Verband, der auftragsgemäß alle seine Mitglieder gleichermaßen gut behandeln müßte. Wie erklärt sich die merkwürdige Abstinenz der FN in Bezug auf die Menschen mit Behinderung?
Als Titelbild für diese Ausgabe und zur Illustration dieses Abschnitts habe ich Dokumentarfotos ausgesucht, die den englischen Prinzgemahl zeigen, wie er die Siegerehrung vornimmt und mit Bernhard Bücker und seinem Beifahrer Christian Niehoff plaudert.
Prinz Philip ist selber Fahrer, und zwar nicht etwa sporadisch, hobbymäßig und in seiner Freizeit - von wegen: Er war Jahrzehnte hochrangiges Mitglied der Britischen Nationalmannschaft und hat in dieser Eigenschaft in den Jahren 1978, 1982 und 1984 die Bronzemedaille, 1980 sogar die Goldmedaille in der Weltmeisterschaft der Vierspännerfahrer gewonnen (» Equestrian World Championships)!
Auch auf der 4. Weltmeisterschaft der Fahrer mit Behinderung in diesem Jahr in Edinburgh war er zugegen ( Eröffnungsfeier). Der königliche Hochleistungssportler nimmt die behinderten Sportkameraden offensichtlich zur Kenntnis und genießt den Kontakt und den Austausch mit den Spitzensportlern aus der anderen Abteilung.
Liege ich ganz falsch mit meiner Annahme und die Fahrer mit Behinderung gehören gar nicht zur FN, weshalb diese sich nicht weiter kümmern muß? Ich verwerfe den Gedanken als unwahrscheinlich - und es fallen mir die Vorworte des Turnierkatalogs wieder ein, den der veranstaltende » Reit- und Fahrverein St. Martin Greven - Bockholt e.V. zur 4. Deutschen Meisterschaft der Einspännerfahrer mit Behinderung herausgebracht hat.
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