| | | Heiner Lehrter in der Bockholter Heuernte | | | |
| | | Heiner Lehrter nach dem Turnier | | | |
| Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Jürgen R. Thumann, freute sich in seinem Grußwort, daß der Donau-Alpen-Pokal in Deutschland ausgerichtet werden konnte, und hob das große Engagement des Vereins und seines Vorsitzenden Albert Sahle für die Gespannfahrer mit Behinderung hervor. Die deutsche Mannschaft ist bekanntlich vor ein paar Monaten Weltmeister geworden; Karl-Bernd Käsgen wurde Weltmeister und Heiner Lehrter Vizeweltmeister in Grad I - besser hätte es kaum laufen können.
Der Behindertensport kommt langsam aus seinem Ghetto heraus; die Paralympics in Athen haben schon mehr Resonanz in den Medien gefunden als die in Sydney (siehe auch Ab nach Sydney). Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Deshalb freute sich Ingrid Klimke auch besonders, daß die Deutsche Meisterschaft im Rahmen eines internationalen Turniers stattfand:
| Der Sport kann hier mit der Gelegenheit zur Begegnung, dem Miteinander und dem gemeinsamen Sporttreiben eine wichtige Brückenfunktion übernehmen. Im Zeichen der sportlichen Betätigung können Menschen mit und ohne Behinderung auf beispielhafte Weise zusammengeführt werden. Grußwort der Schirmherrin, Programmheft, Seite 13 | | |
Als ich auf dem Gelände eintraf, wurden gerade die einzelnen Fahrer mit ihren Behinderungen durch den Sprecher Norbert Üffing vorgestellt. Ich erwähne diese Einzelheit ausdrücklich, weil mir im Gegensatz zu vielen anderen Gelegenheiten die Ansage durchweg sehr gut gefallen hat und ich gerne mehr darauf geachtet hätte, wenn ich nicht mit Fotografieren beschäftigt gewesen wäre.
Obwohl ich schon viele beeindruckende Fotos von Heiner Lehrter gesehen und publiziert und ihn nun auch selbst fotografiert habe, war ich trotzdem vollkommen überrascht, als ich ihm persönlich gegenüberstand - er ist viel kleiner, als ich vermutet hatte. Im Nachhinein erkenne ich, daß sein Kleinwuchs auch auf der Kutsche zum Ausdruck kommt.
Bernhard Bücker fuhr ein Quad, was heutzutage keine Seltenheit mehr ist - während des Turniers waren einige Leute mit diesen Maschinen unterwegs, die teilweise wesentlich größer waren, als ich das kannte. Dieser Mann erkrankte mit vier Jahren an Kinderlähmung. Heute hat man es fast vergessen, aber in meiner Jugend hieß es noch: "Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung bitter."
Menschen, die nicht behindert sind, verdrängen gern, daß es sehr viele Möglichkeiten gibt, körperliche Beeinträchtigungen zu erfahren, und daß der Weg dahin manchmal nur allzu kurz ist. Wie viele Reiter sind im Rollstuhl gelandet? Reiten ist nicht ungefährlich. Aber auch Verkehrsunfälle können sehr schnell zu irreparablen Schäden führen. Der Fahrsport bietet eine seltene Gelegenheit, trotz teilweise starker körperlicher Behinderung leistungsorientierten Regelsport zu betreiben.
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