| | Fjordpferde in der Gala-Show | | | |
| | | Mehr als 300 Pferde und Ponies, mehr als 40 verschiedene Rassen wurden präsentiert: in den Messehallen, im Rassering, im Tagesprogramm und während der Gala-Show. Die Hannoveraner und Holsteiner als ehemalige Arbeitspferde und heutige sehr erfolgreiche Sportpferderassen stehen natürlich an erster Stelle. Die Trakehner waren prominent vertreten, dazu die Rheinländer. Die schweren Warmblüter Alt Oldenburger/Ostfriesen zählen zu den aussterbenden Haustierrassen, wie auch die Schleswiger Kaltblüter, die einzige im norddeutschen Raum beheimatete Kaltblutrasse.
Die Pfalz Ardenner, die belgischen Kaltblüter, die schweizerischen Freiberger und die englischen Shire Horses zeigten einen Teil des Kaltblutspektrums. Am anderen Ende der Größenskala stehen die Minipferde. Ende des 19. Jahrhunderts importierte der Hamburger Tierpark Hagenbeck die erste Shetlandponies in den norddeutschen Raum. Großbritannien ist sehr reich an Ponyrassen; die Hansepferd zeigte dieses Jahr die Welsh Ponies und Cobs, die irischen Connemara Ponies sowie die sehr seltenen Dartmoor und Exmoor Ponies. Außerdem die erst seit etwa 20 Jahren nach Deutschland eingeführten Fell Ponies (aus der Region Fells in Nordengland) und Schottische Highland Ponies.
Die Fjordpferde traten gleich herdenweise auf; natürlich durften Haflinger nicht fehlen. Die Islandpferde sind eine Klasse für sich und wurden wie so häufig ebenfalls als Gruppe präsentiert. Irische Tinker gehören heute natürlich ebenfalls zum Bild.
Das Deutsche Reitpony ist eine neue Rasse, die als kleines Sportpferd für Kinder und Jugendliche nach dem Vorbild des "English Riding Pony" auf der Basis britischer Reitponyrassen unter Einbeziehung von Arabern und Englischen Vollblütern entwickelt worden ist. Kurze Zeit später wurden in der ehemaligen DDR durch Ulrich Scharfenorth, den ehemaligen Leiter des VEB Lewitz, die Zucht der Lewitzer Schecken aufgebaut, die inzwischen mit großem Erfolg auch im Westen betrieben wird.
Als eine der ältesten Pferderassen der Welt dürfen die Vollblutaraber natürlich nicht fehlen. Angeblich sollen sie auf die fünf Stutenfamilien Mohammeds zurückgehen. Sie werden auch als Asil-Araber bezeichnet (Asil = von der Wurzel her), gelten als außerordentlich schön und durch die Wüstenherkunft zugleich hart. Besonders im Distanzsport haben sich die Vollblutaraber einen Namen gemacht, aber bekanntlich auch über das Englische Vollblut, dessen Zuchtbuch bereits 1793 geschlossen wurde, den modernen Rennsport beeinflußt und letzten Endes über die Englischen Vollblüter sämtliche modernen Warmblutrassen. Auch die Araber werden nach wie vor als Veredler züchterisch eingesetzt.
Der Westernreitsport nimmt immer mehr an Bedeutung zu, deshalb dürfen Quarter und Paint Horses nicht fehlen. Quarter Horses sind durch das Viertelmeilenrennen geprägt und zeichnen sich durch eine besonders starke Hinterhand aus; gescheckte Quarter Horses werden nicht zugelassen und statt dessen als Paint Horses in einem eigenen Zuchtbuch geführt.
Die spanischen Pferde haben zur Zeit des Barock eine große Rolle in der Warmblutzucht gespielt. Heute sind die Andalusier (genauer Pura Raza Espanola, reine spanische Rasse) und die Lusitanos ideale Pferde für die "Hohe Schule" und den Stierkampf. Iberische Schecken und Hispano-Araber gehören zu den weniger bekannten Rassen.
Immer wieder ein imposantes Bild bieten die Friesen aus dem holländischen Westfriesland, die heute ausschließlich als abzeichenlose Rappen gezogen werden. Aus dem Norden kommen die dänischen Knabstrupper, als Tigerschecken sehr auffällig gezeichnet. Heute verstehen die Dänen unter Knabstrupper alles, was getigert ist. Insbesondere versucht man, die Knabstrupper als moderne Sportpferde zu entwickeln.
Aus Rußland wurden die Budjonny gezeigt, ein edles, mittelgroßes Warmblutpferd mit hohem Vollblutanteil, benannt nach einem General gleichen Namens. Aus den unwegsamen Hochwäldern der Karpaten kommen die Huzulen, aus den Sümpfen des ehemaligen Jugoslawien die Posavinas, die den Haustierpark Arche Warder zwischen Neumünster und Rendsburg als aussterbende Haustierrasse bereichern. In den letzten Jahren ist das Curly Horse bei uns bekanntgeworden, das ein gelocktes Fell besitzt und Pferdehaarallergikern empfohlen werden kann.
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