| | Zum Auftakt acht auf einmal... | | | |
| | | | | | | | Der Star des Abends war der Franzose Lorenzo, der mit acht Andalusiern antrat.
Er hatte Nummern mit 2, 4, 6 und 8 Pferden auf dem Programm, und alle sahen so spielerisch leicht aus, daß es eine Freude war, zuzusehen und zu genießen.
Fast immer ging es im Galopp. Zum einen nutzte er die Schilfbündel als Slalomstangen, zum anderen hatte er komplizierte Hindernisse aufbauen lassen, teils aus Holz, teils aus aufblasbarem Kunststoff.
Ging es zunächst noch hintereinander weg über die Hindernisse, so zeigte er uns bald, daß man auch als Hindernis-"Steher" Slalom reiten/fahren kann.
Mit sechs Pferden fuhr er drei verschiedene Wege. Der Zuschauer fragte sich, warum die Leinen nicht verhedderten, aber nicht ernsthaft, denn Lorenzo und seine Pferde hatten ein derart rasantes Tempo drauf, waren so perfekt eingespielt, daß diese Frage unerheblich schien.
Die Nummern wurden wie ein Tanz vorgeführt, elegant, virtuos, zauberhaft. Wenn man es nicht gesehen hätte, man könnte es sich nicht einfallen lassen.
Welche Steigerung will er demnächst bringen? Was wird man ihm abschauen? Wer wird es ihm gleichtun?
Solche Kunststücke sind nur möglich, wenn die Pferde ihrerseits ihren Spaß haben. Sie müssen mit Feuereifer bei der Sache sein und in jedem Moment genau das richtige tun.
Nun hatte man doch gedacht, man habe bereits alles gesehen. Um so etwas hinzubekommen, muß man natürlich viel üben.
Aber das reicht nicht. Man muß auch die nötige Leichtigkeit entwickeln, den Charme, der das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Ich hoffe, daß etwas von der Atmosphäre in den Fotos vermittelt wird. Die Großfotos im Bildschirmschoner geben natürlich mehr her als die kleine Illustrationen im Artikel. Dafür müssen Sie sich die Zeit nehmen, die Fotos anzuschauen.
Sie werden bemerken, daß die Fotos sehr dynamisch sind. Die Lichtverhältnisse waren sehr schlecht, so daß fast immer Verwischungen auftreten. Das ist durchaus reizvoll. Trotzdem hätte ich es vorgezogen, wenn mehr Schärfe zur Auswahl gestanden hätte.
Manchmal habe ich Serienaufnahmen machen können. Nach einer Reihe von Fotos hört die Kamera von selbst auf und speichert die Fotos. Das ist eigentlich ziemlich unangenehm, weil genau dann der interessante Augenblick eintreffen könnte, auf den der Fotograf den ganzen Abend gewartet hat. Nun habe ich zufällig vor zwei Tagen gelesen, daß es bereits eine Kamera auf dem Markt gibt, die unbegrenzt Serienfotos schießen kann. Natürlich hat sie dafür an anderer Stelle entsprechenden Einschränkungen. Man darf aber damit rechnen, daß in ein paar Jahren alle diese technische Schwierigkeiten behoben sein werden.
Quellen
Fotos
© Gerd Hebrang
Grafiken » Messe Hamburg
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