Unten in Le Lavachet, unmittelbar unter dem Sessellift, steht ein Haus aus Stein. Das ist der Stall. Es war 18.20. Cedric war schon bei der Arbeit. "Guten Abend Agata. Das sind also deine beiden Männer. Seid gegrüßt! Auch Sylvie aus Lyon wird uns heute Gesellschaft leisten."
Schön, wir waren also zu fünft. Wir brachten die Pferde aus dem Stall und machten uns auf den Weg. Inmitten von Le Lac, wo stets Veranstaltungen auf dem Programm stehen, wurden wir von einem Feuerwerk überrascht. Zum Fasching.
Die Pferde waren über das Gedonner und Blitzen nicht gerade entzückt, deswegen sprangen sie zur Seite, gaben Tritte von sich und sprangen auf. Doch sie blieben in einer Gruppe. Nach zehn Minuten, als das Getöse endlich aufhörte und erlosch, setzten wir unseren Weg dort fort, wo ich am Vortag mit Cedric ausgeritten bin.
Gleicher Weg, doch wegen der Dunkelheit und Straßenlampen vollkommen anders. Schon wieder ritten wir im Galopp entlang der Galerie und weiter am Fuße der Skipisten entlang, die gerade mit Pistenfahrzeugen präpariert wurden.
Natürlich war das Reiten zu dieser Zeit ganz anders: der Schnee war gefroren und gab nicht nach, es war niemand zu sehen. Damit konnten wir uns wirklich drei Kilometer Galopp leisten.
Die Pferde waren gut aufgelegt. Wir machten Halt bei der Talstation der Bergbahn in Val Claret, wo am Tag die Zahnradbahn Skifahrer zum Ausgangspunkt des Gletschers Grande Motte führt.
Die Hochhäuser warfen romantisches Licht auf die naheliegenden Pisten und Hänge, der Himmel war klar und mit Sternen übersäht. Die Pferde schnauften ihren warmen Atem in die kalte und schneidende Kälte.
"Na, wie findet ihr es?", fragte Cedric in guter Stimmung. Das ungewöhnliche Reiten machte uns Spaß, gleichzeitig aber waren wir von der Lebhaftigkeit der Pferde überrascht; Pferde, die man ausleiht, sind normalerweise unmotiviert und ohne richtige Lebenslust, doch wie es scheint, kann dieses Vermögen durch leere, stille und lange Wege ins Leben gerufen werden.
"Gönnen wir uns doch etwas Glühwein und Kakao", lud uns Cedric ein, und schon bogen wir zwischen die Hochhäuser ein. Wir gingen steil nach oben zur Terrasse über uns und dort war gleich das nächste Hochhaus. Im Parterre gibt es zahlreiche Geschäfte, Bistros und Kaffeehäuser.
Auf den Hügeln zwischen den Häusern tobten sich Kinder aus und hatten ihre Freude; wir warteten, bis sie an uns vorbeirodelten und betraten die Terrasse des Kaffeehauses. Eine junge Frau brachte uns Tassen mit Kakao und Glühwein.
| |