"Agata, pass auf, dein Lilly (kurz für Allisey) ist wild auf Kakao - er trinkt die ganze Tasse und leckt sie sauber!", warnte mich in letzter Minute Cedric. Es war sehr angenehm heißen Kakao zu trinken und dabei auf eine Pferdeschnauze zu achten...
Wir setzten unseren Weg nach Le Lac fort, beobachteten mit Begeisterung die Hänge der mächtigen Berge, die die Lichter von Tignes widerspiegelten. Schon bald kehrten wir an jenen Punkt zurück, wo das Feuerwerk stattgefunden hat.
Dieses Feld inmitten von Le Lac war jetzt menschenleer, wir waren ganz allein. "Zeit für ein Rennen! Seht ihr die Piste bei den Häusern?", zeigte Cedric in die Ferne. Die Piste war sehr breit und hatte eine leichte Steigung, dann aber bog sie links ab und führte zum Stall hinab.
"Stellen wir uns so in eine Reihe und sobald Sie meinen Pfiff hören, geht es los!", fordert uns Cedric auf. Die Pferde erwarteten es, und weil sie sich schon in Gang setzen wollten, war es schwer, sie zurück zu halten. Sie sprangen auf und trampelten ungeduldig.
Der Pfiff! Durch ihre angeborene Wettkampflust sind die zwar ruhigen und etwas müßigen Pferde auf der Ebene vor uns fast explodiert. Was für ein Gefühl! Auf der Piste wild zu galoppieren!
Es blieben tiefe Rillen im Schnee hinter uns und es wunderte mich wirklich, warum sich deswegen niemand aufregt! Doch was soll's! Perfekte Pferdebewegungen im Galopp zu genießen war es, was für mich zählte!
Hinter der Kurve hielten die Pferde an und bis zu ihrem Zuhause war gerade noch so viel Weg, dass wir die in Schweiß gebadeten Tiere abkühlen konnten.
Jedenfalls war dieser abendliche Ausritt ein interessantes und ungewöhnliches Erlebnis; es mag schon wahr sein, dass ich mich vielleicht von einem sommerlichen einwöchigen Austritt zwischen den unüberschaubaren Berggipfeln der Savoyer Alpen mehr angezogen fühle, aber auch die Gesellschaft von Cedric und seinen Fjordpferden war mir ein großes Vergnügen.
In einer Woche konnte er mir gründlich seine Pferde vorstellen, die er liebt und für die er sagt, dass er kaum besser geeignete Partner zum Reiten auf anstrengenden und unfreundlichen Bergwanderwegen finden könnte.
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