Grau, so grau ist alle Theorie. Ich weiß nicht, wie lange wir überhaupt hier rumliefen, mir kam es endlos vor, alles voller Vororthäuschen, keine Menschenseele zu sehen, niemand, den man fragen konnte.
Wir irrten herum wie Odysseus auf dem Meer und sind bestimmt mehrfach kilometerweit im Kreis gewandert.
Die Karte gab auch nichts her und unser Fahrer war nicht erreichbar. Verfluchtes Handynetz.
Dieses Problem sollten wir noch öfter auf unserem Ritt haben, das mit der fehlenden Funknetzverbindung.
Ein Kiosk sollte sich als guter Tip erweisen. Der Betreiber schien sich auszukennen und gab eine recht gute Beschreibung raus sowie einige Dosen Getränke.
Also weiter, obwohl ich diesmal doch langsam etwas maulig wurde. Wieder stimmte die Wegbeschreibung mit den Örtlichkeiten nicht ganz überein. Merde!
Um einen See rum und wieder Sackgasse! Der Sturm vorige Woche hatte beträchtliche Schäden hinterlassen, ein riesiger Baum wäre einen Tag früher nicht passierbar gewesen. Dafür trafen wir wiederum nette Arbeiter, welche gerade mit entsprechenden Aufräumarbeiten beschäftigt waren. Wir sorgten so für eine längere Arbeitspause, während einer der Männer uns eine sehr gute Wegbeschreibung gab.
Wieder weiter. Immer wieder Fragen und immer mehr das Gefühl, es stimmt nicht, so geht’s nicht. Die Stunden vergingen und jeder hatte heute bestimmt schon jeden anderen in der Gruppe verflucht und verteufelt und überhaupt.
Das Gefühl, das nächste Etappenziel nicht mehr rechtzeitig zu erreichen, machte sich breit. Es wurde nachmittag und immer noch nicht das Empfinden, richtig vorangekommen zu sein. Wolken zogen auf. Es wurde immer später.
Endlich aus dem Wald raus, ein Ort vor uns und dann das Schild Wandlitz! Merde! Völlig falsch. Wollte nur noch vom Pferd rutschen und im Straßengraben sterbend liegenbleiben.
Teil 2 nächste Woche...
Quellen
Text und Fotos
© Eva Richter
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