|  | Katrin + Gabi im Jockeydress |  |  |  |
| |  | Black + White vor dem Start |  |  |  |
| Auch ist es eher selten, daß ein Rennpferdebesitzer sein Rennpferd nach der Karriere als Reitpferd behält. Noch immer gilt für viele ein Rennpferd als Luxus oder Statusymbol, ist doch das Training teuer und nur die wenigsten erlaufen sich ihren Hafer selber.
Der Wertverlust im Rennsport ist immens. Wird ein vielversprechender Jährling auf einer der großen internationalen Auktionen für teuer Geld erworben, manchmal bis zu 1 Million und mehr, ist damit noch lange nicht gesagt, das er diese Hoffnung auch 1 oder 2 Jahre später umsetzt.
Hier gäbe es eine unendlich lange Liste von zerplatzten Träumen. Dies ist es, wovon der Rennsport lebt – von Hoffnungen und Träumen. Einmal den Derbysieger zu züchten, für kleines Geld einen internationalen Crack zu bekommen usw usw.
Und es gibt sie auch, diese Geschichten. Aber die Mehrzahl bleibt doch bei der Masse, bezahlt und hofft weiter.
Zu den Träumen kommen die Kosten, all die Monate bis zum ersten Start kosten Trainingsgeld, dazu kommen Tierarzt, Schmied, sonstige Abgaben ect. so daß sich schnell eine jährliche Summe von etwa 25 TDM und mehr summieren kann.
Geht dem Besitzer inzwischen das Geld aus oder hat er sein Augenmerk auf einen neuen Hoffnungsträger gelenkt, sinkt der Preis des Pferdes oft ins Bodenlose.
Ist das Tier sogar rennuntauglich, z.B. durch Krankheit, kann man 3jährige oder 4jährige ehemals für viel Geld erworbene Pferde fast geschenkt bekommen. Viele Verletzungen/Krankheiten betreffen jedoch nur die Rennbahntauglichkeit und sind für eine weitere anspruchsvolle Nutzung selten von Belang.
Auch mangelnde Leistung oder Alter (Rennpferde dürfen nur bis zu ihrem 12.Lebensjahr im Leistungssport mitlaufen) sorgen dafür, das die Boxen im Rennstall sich leeren. Meist zum Herbst/Winter hin wird dann in den Stallungen ausgemustert.
Ich selber hatte das Glück (sage ich heute), durch verschiedene Lebenszufälle einige unterschiedliche Stadien durchgemacht zu haben; wie wohl viele Mädchen anfangs erst im Verein geritten, mit der klassischen Ausbildungsschiene inkl. Turniere, - mehr oder weniger erfolgreich - danach jahrelange Abstinenz bis zum Mauerfall.
Dann das erste mal in einem Rennstall, ein 3jährige Vollblutstute für kleines Geld gekauft und 2 Jahre lang Freizeitreiterin. Erst danach kamen 6 Jahre als Arbeitsreiter im Trainingsstall.
All dies führte mir die Unterschiede deutlich vor Augen und ich merkte, das es kaum Verbindungen zwischen den einzelnen Reitdisziplinen (Dressur-, Spring-, Western-, Renn-, ect.) gibt und viele Mißverständnisse/Vorurteile sogar eher noch verstärkt werden.
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