Aber vielleicht fangen wir doch am ersten Tag an, wo die ersten Pferde in Hoppegarten eintreffen sollten. Avisiert war der Mittag ca. 12 Uhr.
Da ich es bislang noch nie erlebt habe, daß man mit einem Pferdetransporter pünktlich ankommt, habe ich mir großzügig Zeit gelassen und war ganz überrascht, als ich merkte, daß die beiden Pferde schon im Stall standen. Konnte ja nicht wissen, daß das Zugfahrzeug ein großer BMW war und dementsprechend rasch vorwärtskam.
Wer aber denkt, daß die Pferde ko wären und froh, sich am nächsten Tag nur etwas die Beine vertreten zu können, der irrt. Drinski, der Schimmel, wußte gleich, was hier Sache war – Rennbahn! Und auch Mecox fühlte sich frisch und well.
Dann sollte es losgehen und alles, was erst mal losging, war Regen! Der totale Regen fing in der Nacht an und wollte einfach nicht aufhören. Ich versuchte noch panisch, eine Fahrgelegenheit zu organisieren, damit ich wenigstens trocken im Stall ankam – zwecklos.
Gnädigerweise hörte das Schlimmste jedoch in dem Moment auf, als ich losfuhr. Ob man das als gutes Zeichen deuten sollte? Am Gaststall sammelten sich schon einige Freunde sowie Verwandte, welche die Reisenden verabschiedeten, als wollen wir in ein neues Land aufbrechen und eine gesunde Rückkehr sei nicht gewährleistet.
Einiges hin und her, bis wir endlich loszogen. Zu Fuß am Logierhaus vorbei (ein trauriger Anblick), am Rennbahneingang und unter der S-Bahnbrücke durch. Im Wald wurde das erste Mal aufgesessen und es ging Richtung Idea-Bahn mit einem Abstecher zum Graditzer Hof und kurzem Sightseeing dort.
Weiter Richtung Hönower Chaussee, wo eine Freundin mit Auto wartete, um uns die "gefährliche" Überquerung dieser Straße gefahrlos zu ermöglichen. Letzte bekannte Grüße und Winken, bevor wir die große Neuenhagener Trainierbahn betraten und damit endgültig bekanntes Gelände verließen.
Drinski mit Birgit, Mecox mit Sabine, Black&White mit Katrin und Lover Boy mit mir machten sich auf, neue unbekannte Welten und Dimensionen zu erforschen.
Gleich am ersten Ritttag haben wir fast alle Probleme, die auftreten können, durchexerziert: Kurzkehrtwendungen zeitgleich aller Pferde aus dem Schritt in den Galopp, als ein Reh vor unseren Pferden über das Feld sprang - eine gute Übung für die Reiter, um den Schenkelschluß zu testen -, eine Unterführung, welche angekündigt, aber nicht begehbar war, da genau dort zur Zeit die Autobahn verbreitert wurde.
Jedoch super nette Bauarbeiter, welche sich umgehend anboten, mit dem Kran einen Gang freizuräumen. Trotzdem nicht machbar, dafür gab´s dann ein Stück weiter eine Brücke mit Landstraße über die Autobahn, loses Pferd beim Grasen und erstes Erstaunen, daß es im Wald keine Richtungsschilder an den Bäumen gab.
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