 |  | |  | Allein: sehnsüchtig schaut er hinüber |  |  |  |
|  |  | |  | Aufmerksam: ein Esel schreit |  |  |  |
|  |  | |  | Dieser Bursche ist mit sich im Lot |  |  |  |
| Ihre Resonanz ist also ausdrücklich erwünscht. Frau Rennollet ist gern bereit, auch längere Beiträge im Rahmen der Pferdezeitung zu veröffentlichen, wenn ein entsprechendes Interesse besteht.
Das kann ich verstehen - keiner schreibt gerne für die Schublade. Ich persönlich bin sehr gespannt auf die Erfahrungen, Einsichten und Thesen, die, soweit ich das bisher aufgrund längerer Telefonate beurteilen kann, eine völlig neue Sichtweise in die Diskussion bringen.
Diese Sichtweise ist mir nicht ganz fremd, denn ich habe sie bereits ansatzweise von anderer Seite gehört. Und immer waren es Frauen, die so dachten. Das halte ich nicht für einen Zufall.
Die Reiterszene wird überwiegend von Frauen besetzt, das ist nicht zu übersehen. In den oberen Rängen tummeln sich die Männer. Anläßlich des Berichts über das Pfingstturnier in Löhne habe ich darüber schon reflektiert ( Mädchen und Frauen). Männer und Frauen sind sehr verschieden, das wissen wir inzwischen sehr gut. Es verwundert also nicht, daß Frauen auch an das Thema Pferd anders herangehen.
Die Pferdeflüsterer waren bisher männlich, wenn es sich nicht um Schüler handelte; die durften auch weiblich sein, wobei dann selbstverständlich Gehorsam gefordert und geleistet wurde.
Zwar gibt es auch eine Reihe von Autorinnen, allen voran Ursula Bruns und Linda Tellington-Jones, aber die haben nicht die Aura und die Wirkung der männlichen Kollegen entwickeln können. Einem GaWaNi Pony Boy fiel der Erfolg demgegenüber geradezu in den Schoß.
Meine ehemalige Kollegin hat seinerzeit das Buch Der Traum vom Pferd von Pia Rennollet enthusiastisch gefeiert; es ist leider kein Erfolg geworden. Ein Grund mag sein, daß das Buch in einem Esoterik-Verlag erschienen ist, entsprechend bei den Buchhandlungen in der Esoterik-Abteilung landet und dort verstaubt. Es findet einfach seine Zielgruppe nicht.
Imke Spilker ist eine andere junge Autorin, deren Buch Selbstbewußte Pferde viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Aber anscheinend zieht sie es vor, zurückgezogen zu arbeiten.
Das ist schade. Wenn man gute Ideen hat, muß man diese auch unter das Volk bringen, man muß sie verkaufen, man muß ihnen zum Durchbruch verhelfen. Neue Ideen haben es schwer. Ich habe es oben angedeutet: Hempfling wurde zunächst verlacht.
Nun ist Hempfling ein Meister der Selbstvermarktung; dieses Talent sehe ich keineswegs als negativ an, im Gegenteil: Was hat die Menschheit von guten Ideen, die in irgendwelchen Schubladen verschimmeln? Es kommt darauf an, die Welt zu verändern. Hempfling hat in vielen Köpfen viele Denkprozesse angestoßen und tut dies immer noch. Das ist gut.
In diesem Sinne möchte ich gerne dazu beitragen, daß die Ideen von Pia Rennollet "unters Volk" getragen werden, daß sie diskutiert werden, daß sie auf fruchtbaren Boden fallen.
Selbstverständlich ist auch die andere Richtung wichtig: Pia Rennollet hat es verdient, daß ihre Ideen überprüft werden, daß sie angezweifelt, angegriffen, bekämpft werden, sie muß sich mit alternativen Ideen auseinandersetzen, damit sie selbst vorankommt. In diesem Sinne bitte ich Sie, aktiv zu werden und Ihr Interesse an den Ideen von Frau Rennollet kundzutun.
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