Auf der großen NRW-Eliteschau in Aachen im September 2002 haben sich aus dem ersten Fohlenjahrgang von "Nebos I" 3 Stuten für die Eliteschau qualifiziert; alle drei haben die Staatsprämie erhalten, zwei werden sogar Endringstuten, "Novella B" wird Reservesiegerstute. Bei der NRW-Körung wird der "Nebos I"-Sohn "Nekoma" Reservesiegerhengst.
Auf der Bundesstutenschau qualifiziert sich eine Tochter bei den Dreijährigen für den Endring, der Vater selbst wird FN-Bundesprämiensiegerhengst der Siebenjährigen. Das sind nur einige der züchterischen Erfolge des Jahres 2002. "Nebos I" ist aber auch sportlich erfolgreich. Z. T. wird er von der Frau des Eigentümers in der Dressur vorgestellt, aber auch von anderen Reitern; den Springsport pflegt der Bruder von Ulrich Böker, der als Arzt in Lüneburg tätig ist.
Ab 1992 hatte Ulrich Böker immer ein bis zwei Staatsprämienstuten. Sein züchterische Einsatz hat sich also auf breiter Front bewährt und bezahlt gemacht. "Wir haben immer selber einen Hengst gehalten, anders wäre der Deckbetrieb gar nicht zu bewerkstelligen. Derzeit haben wir drei Hengste; Hofmarschall ist allerdings schon 27 Jahre alt. Wir praktizieren den Sprung aus der Hand; zu den eigenen kommen noch etwa 50 bis 60 fremde Stuten."
Über diese Erfolge möchte Ulrich Böker aber gar nicht so lange sprechen; der Stutenmilchhof ist die Grundlage des Geschäfts, die Zucht spielt eine untergeordnete Rolle. Neben der reinen Stutenmilch, die als verderbliche Ware einen hohen Aufwand verursacht und sofort tiefgefroren werden muß, wird die Stutenmilch zu kosmetischen und pharmazeutischen Produkten veredelt.
Es gibt Menschen, die vertragen Milch nicht, manche mögen sie einfach nicht; denen kann geholfen werden. Im Gefriertrocknungsverfahren wird die Stutenmilch zu Kapseln verarbeitet, die genauso wirksam sein sollen wie die Milch, aber nicht die entsprechenden Nachteile haben. Dann gibt es eine Creme, Seife, Lotion, Shampoo, nach und nach seit Mitte der achtziger Jahre entwickelt; alles kann auch online bestellt werden.
Wenn man Google befragt, stellt man fest, daß dieser Markt anscheinend boomt. Überall bieten Leute Stutenmilch an und vor allem kosmetische Produkte; die persönliche Geschichte mit der Neurodermitis ist kein Einzelfall. Ulrich Böker kennt 10 bis 15 "Schwarzmelker", die keiner Kontrollen unterliegen, die nicht gemeldet sind, die vielleicht mit 10 bis 12 Stuten produzieren. Er hat selbst Leute abgemahnt und weiß von einem Fall, wo jemand sogar ins Gefängnis gewandert ist.
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