| | Auch das Lanzenwerfen gehört zum Training | | | |
| | | Pettra Engeländer auf Keszi | | | |
| In den beiden Disziplinen, Reiten und Bogenschiessen, ist perfekte Körperbeherrschung und höchste geistige Disziplin notwendig, um auf der Reitbahn erfolgreich zu sein. Die Einheit von Pferd, Reiter und Bogen muss eine vollständige sein – und das sieht man dann auch als Zuschauer.
Kassai hat Elemente des Kyudo, des japanischen Bogenschiessens, ebenso in den Sport eingebracht wie schamanische Traditionen und Elemente des Natural Horsemanship.
Aber es ist doch nicht verwunderlich, warum der Sport ausgerechnet im Karpatischen Becken in Ungarn entstanden ist: Dieses Sammelbecken der Reitervölker hat die verschiedensten Nomadenstämme und –reiche gesehen: Skythen, Hunnen, Mongolen, Avaren, Magyaren, ... Ihre Spuren sind überall zu entdecken.
Lajos Kassai war es, der in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts begann, die archäologischen Erkenntnisse dazu zu verwenden, die Bögen der Reitervölker mit modernen Materialen zu bauen.
Er war der erste, der diese Bögen in Serie fertigte und seine laminierten Hunnenbögen sind die besten Bögen, die heute erzeugt werden. Leicht, stabil und schnell, mit einem weichen, langen Auszug, einer flachen Schussbahn und einer extremen Stabilität.
Er hat es erst heuer wieder gezeigt, als er im Mai zwölf Stunden lang ohne Unterbrechung über 320 Galoppritte auf der Bahn absolvierte, dabei an die 3000 Pfeile schoss und einen Punktedurchschnitt von 198 erzielte.
Er war es, den das Bogenschiessen zu Fuß nicht befriedigte, weil ihm die kriegerischen Traditionen seiner Ahnen nicht aus dem Kopf gingen.
So wie er die Bögen mit den modernsten Materialien fertigt, hat er die kriegerischen Traditionen der Reiternomaden in die heutige Zeit überführt und einen Sport daraus gemacht.
Einen Sport, der immer mehr Menschen anzieht, Frauen und Männer, Junge und Alte, aus aller Welt, und der sich auch in anderen Ländern schon zu verbreiten beginnt.
Jedes Jahr im September fährt Kassai nach Fort Dodge in Iowa, um dort im Rahmen des "International Horsebackarchery Festivals" zu unterrichten und seine Kunst zu zeigen.
Vielerorts, unter anderem in Deutschland, Österreich, Kanada, Finnland, Slowenien, sind Enthusiasten dabei, eigene Zentren des Bogenschiessens vom Pferd zu etablieren und diese Kampfkunst zu verbreiten.
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