Mére ist spürbar aufgewühlt, er weiss nicht, wie ihm geschieht: so viele Menschen, der Lärm, die vielen Farben... Er beruhigt sich ein wenig, als wir wiederum langsam und entspannt im Schritt der sanften Kurve am Anfang der Reitbahn zustreben.
Auf dem Weg dorthin bereite ich mich auf den ersten Ritt vor: die Pfeile ordentlich in der Bogenhand aufgefächert, um sie blind aufnehmen und auf die Sehne setzen zu können, die Ärmel des Kaftans aufgekrempelt, damit sie im Schuss nicht die Sehne bremsen.
Ich bringe Méré zum Stand und warte einen Augenblick, damit er sich konzentriert. Dann wende ich ihn. Der kluge Hengst weiss, was von ihm erwartet wird und springt aus dem Stand in einen gleichmässigen Galopp.
Dort, wo die Bahn aus der Kurve in die Gerade übergeht und der erste Pfosten steht, lasse ich die Zügel fallen und ergreife den ersten Pfeil. Ich lege ihn auf die Bogensehne und hebe mich leicht im Sattel. Den Bogen spannend, so weit, bis sich die Schulterblätter berühren, ist mein Blick nur mehr auf die Scheibe gerichtet.
Den Galopprhythmus des Pferdes im Gleichklang mit der Bewegung meines Oberkörpers löse ich den Pfeil in dem Augenblick, in dem sich alle vier Beine des Pferdes in der Luft befinden. Für einen Sekundenbruchteil habe ich hier den Ruhepunkt, der einen sicheren Schuss erlaubt.
Dem Pfeil nachzublicken ist keine Zeit – schon kommt die zweite Scheibe, der Schuss zur Seite. Wieder den Pfeil auflegen, den Bogen spannen, Schuss! Und noch einmal: die dritte Scheibe, der Schuss nach hinten: Auflegen, halten, Schuss – das Ende der Reitbahn ist erreicht.
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