| | Gustave Boulanger: Die Rückkehr, Ausschnitt Öl/Leinen, 44x69 cm, » Privatsammlung | | | | Ismael wurde zusammen mit seiner Mutter von Abraham verstoßen und in die Wüste getrieben. So steht es in der Bibel, dem heiligen Buch der Hebräer. Und so hat es Mohammed übernommen.
Die Wissenschaftler wissen nicht, wie die Araber auf die arabische Halbinsel gekommen sind. Sicher ist nur, dass dort keine Wildpferde heimisch waren. So wollen wir uns also an Mohammed halten.
Der Prophet Mohammed war auf jeden Fall dafür verantwortlich, dass die Pferdezucht in seiner Nachfolge unglaublich wichtig wurde.
Er soll 625 n. Chr. eine Schlacht am Berge Ohod gegen eine übermächtige Reiterei mit nur zwei Pferden verloren haben. Dies war ihm eine Lehre. Die Zucht reinrassiger (asiler) Pferde wurde religiöse Pflicht. Und als er am 8. Juni 632 gen Himmel fuhr, befahl er die Eroberung der Welt im Namen des Islam mit Feuer und Schwert.
Das arabische Pferd war der wichtigste Helfer im heiligen Krieg. Binnen weniger Jahrzehnte eroberten die berittenen Krieger Nordafrika, Spanien und Teile von Indien. Nicht alle Pferde waren Araber, die Sarazenen in Spanien ritten zum großen Teil Berber, die Araber galten aber bereits als überlegen und wertvoller.
Die wichtigen Stutenstämme sollen auf ihn zurückgehen. Angeblich soll er einen Test gemacht haben. 100 Stuten mussten dürsten, dann wurde ihnen der Weg zum Wasser freigegeben. Der Prophet pfiff, und 5 Stuten kamen zu ihm. Dies wurden die Stammstuten. Eine andere Lesart spricht von einem anstrengenden Raubzug. Als die Stuten tranken, ließ der Prophet die Trompeten blasen. Wiederum tranken 95 Stuten weiter, 5 kamen zu ihm.
Graf Wrangel hielt diese Geschichte für eine "Kaffeehaus-Legende, für Europäer gestrickt". Lady Blunt berichtet, dass die Beduinen des Nedschd diese Geschichten als Unsinn bezeichnen, und wie wir später sehen werden, müsste sie es eigentlich wissen. Schön ist die Geschichte aber doch, und deshalb wird sie sicher noch viele Jahrhunderte lang erzählt werden.
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