Die spanischen Pferde waren zweifellos die ersten, die in die Wildnis entkommen konnten. Später haben sich natürlich alle möglichen anderen Rassen dazugesellt, z. B. Kaltblüter, die als Zugpferde gebraucht wurden.
Die spanischen Pferde sind relativ klein, und auch viele heutige Mustangs sind recht klein. Die Indianer wurden wegen ihrer kleinen Pferde belächelt, aber die waren sehr wendig und hatten Cowsense. Beim Einsatz spanischer Pferde im Stierkampf können wir die Wendigkeit bewundern. Da kommt der Cowsense her.
Die amerikanische Regierung brauchte Pferde für das Militär, und die sollten größer sein. Also schickte man Vollblut-Hengste in die Wildnis und knallte die spanischen Hengste nach Möglichkeit ab. So haben es die Lipper Fürsten mit den Senner Pferden gemacht.
Als dann im 19. Jahrhundert die Prärie besiedelt wurde, haben die Rancher mit derselben Methode versucht, Einfluß auf die Entwicklung der Mustangs zu nehmen.
Ende des 19 Jahrhunderts hat sich die amerikanische Regierung für Zugpferde interessiert, in Europa Friesen angekauft und in die Wildnis entlassen.
Man staunt und wundert sich nicht mehr, dass heute von einem einheitlichen Rassetyp keine Rede sein kann. Niemand weiß, wie viele Einkreuzungen wirklich vorgekommen sind. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war der spanische Mustang so gut wie ausgestorben.
Desto erstaunlicher, dass Populationen gefunden worden sind, die sehr einheitlich wirken. Das hat vermutlich mehrere Gründe. Zum einen sind Pferdeherden recht klein. Die Bilder der Westernfilme mit Hunderten von Pferden entsprechen nicht den natürlichen Gegebenheiten.
Eine Herde besteht aus einem Hengst und einigen Stuten, mit den Fohlen zusammen meistens um die 10 Tiere. Die Stuten treiben die weiblichen Fohlen weg, wenn sie geschlechtsreif werden, was als eine Maßnahme gegen Inzucht gedeutet wird, der Hengst kümmert sich um die Entfernung der Junghengste.
Wenn so ein Hengst ausgewachsen ist, mit 6 Jahren, tut er sich mit einigen Stuten zusammen und beschützt seinen Harem, vor allem gegen andere Hengste. Er geht deshalb meistens am Schluß. Eine Leitstute führt die Gruppe.
Nun scheint es so zu sein, dass nicht nur bei Pferden Individuen zusammenfinden, die sich äußerlich ähneln. Deshalb bleiben Merkmale oft über lange Zeiträume hinweg stabil.
Weiterhin wird vermutet, dass sich durch die extremen Bedingungen in den Wüstengegenden und Gebirgen manche Rassen gegenüber anderen haben besser behaupten können.
weiter: Spanische Mustangs · Gesamttext · nur Hauptgeschichte |