| | Der erste Winter "ganz ohne" | | | | Gespannt probierte ich die Schuhe aus. Das Handling war wirklich kinderleicht, anziehen, aufpumpen, fertig.
Bonny stiefelte auch - allen Warnungen zum Trotz, daß das Pferd sich langsam an die Schuhe gewöhnen soll - zügig los und schien das sehr angenehm zu finden.
Beim ersten Trab verloren wir allerdings einen Schuh, der in einer schlammigen Pfütze einfach stehengeblieben war.
Fluchend zog ich ihn Bonny wieder an und schlich nach Hause. Von da an nahm ich die Luftpumpe mit, was ziemlich lästig war, denn das Ding war nicht eben klein.
In der Regel hatte ich mit Schritt und Schneckentrab keine Probleme. Im schnelleren Trab verloren wir die Schuhe aber regelmäßig. Ich schob es zunächst darauf, daß ich mich wohl zu dumm anstellte.
Ein paar Tage später versuchte ich dann trotzdem einen Galopp. Bonny, gut gelaunt, zischte los, ich sah nach unten und .... oh nein! Wo sind die Schuhe?
Beide Schuhe waren weg. Bonny war vergrätzt, weil wir anhielten und gleich noch vergrätzter, als wir umdrehten.
Einen Schuh fanden wir aufrecht stehend auf dem hell bestreuten Waldweg. Den zweiten suchte ich mit einem höchst ungeduldigen Pferd am Zügel im Gebüsch.
Es war zwar Winter, aber kein Schnee, das Gebüsch war schwarz, der Schuh auch - und meine Stimmung auch. Nach einer Viertelstunde fand ich das verdammte Ding endlich und das auch nur, weil er mit der Sohle nach oben zeigte. Die Sohle war vom Belag des Waldweges gelblich.
Der zweite Schuh war gleich mehrere Meter vom Weg weggeflogen. Na, das konnte ja heiter werden.
Frustriert stieg ich wieder auf ein schlecht gelauntes Pferd und zockelte im Schritt nach Hause, in einer Hand die verdreckten Schuhe. Das war der letzte Ritt mit dem SUPERGRIP.
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