Drei wichtige Aspekte schälen sich für mich heraus: die Pferde sollen Arbeitspferde bleiben, die Leistung soll freiwillig gebracht werden, der Tölt ist Dreh- und Angelpunkt. Kein Wunder, daß es viele verschiedene Abstufungen des Tölt gibt.
Das wesentliche ist stets der gleichmäßige Takt. Das Tempo beginnt beim entspannten trail gait (11-15 km/h), dann kommt der road gait (19-24 km/h), dann der single-foot mit Geschwindigkeiten über 32 km/h.
Louis Pequin erzählte mir, daß ein Mann in Louisiana behauptet hatte, er hätte ein Pferd, was mehr als 32 Meilen pro Stunde laufen würde (51 km/h), was er nicht glauben wollte.
Er flog daraufhin mit seinem Bruder nach Louisiana, welcher das Auto fuhr, so daß er den Tacho im Auge behalten konnte. Sie fuhren 32 Meilen pro Stunde und wurden überholt.
Sietske Nobel behauptet auf ihrer » Webseite, daß Falcon Rowdy über 40 Meilen pro Stunde gelaufen sei (64 km/h). Auf einer » Forumseite wird gar behauptet, man habe 51 Meilen gemessen (82 km/h).
Hier wird mir ungemütlich - diese Art von Rekorden hört sich nicht danach an, als habe man die Pferde gefragt, ob sie mitmachen wollten.
Beim single-foot ist normalerweise nur ein Bein am Boden, die drei anderen in der Luft. Das Foto von Falcon Rowdy auf der vorigen Seite zeigt diese Situation sehr schön. Daraus leitet sich der Name der Rasse ab.
Einige Pferde zeigen den single-foot bereits beim road gait, andere erst im Renntempo - beides gilt als korrekt. Normalerweise soll die Taktung absolut gleichmäßig sein. Bei manchen Pferden gibt es bei höherem Tempo einen Versatz. Bei zunehmendem Tempo erhöht sich die Schrittweite, manche Pferde senken den Kopf oder strecken ihn, aber die meisten tragen den Kopf hoch.
Wie wir gesehen haben, gibt es alle möglichen Farben, die Größe hält sich in Grenzen, es wird auf Eigenschaft gezüchtet. Die Fixierung auf Geschwindigkeiten könnte zu einer Entwicklung wie beim Trabrennsport oder beim Vollblut führen - durch die Betonung der Trail-Eigenschaften dürfte aber insgesamt diese Gefahr gebannt sein.
Louis Pequin hat denn auch betont, daß das Durchhaltevermögen viel interessanter ist. Seine Philosophie faßt er wie folgt zusammen:
- gut anzusehen
- robust genug zum Arbeiten
- schnell genug um ein normales Pferd in Galopp zu bringen
|
|
Auf seiner Ranch wird alles selbst gemacht. Erst mit 4 Jahren beginnt er die Pferde auszubilden. Es geht eben nicht um das schnelle Geschäft, sondern um Gebrauchspferde, an denen der Mensch lange Freude haben soll.
| |