 |  |  |  | Die Beschichtung mit Schleifkörpern ist trotz Unschärfe gut zu erkennen |  |  |  | |  |  |  |  | Man sieht gut, wie die Reibefläche angesetzt ist: so kann präzise gearbeitet werden |  |  |  | |  |  |  |  | Die Hebelwirkung am Griff ist wichtig, um das Werkzeug gut führen zu können |  |  |  | | | Der Pferdezahnarzt ist sehr stolz auf seine Werkzeuge. Die hat er aus Kanada, von Louis Pequin. Und in Kanada hat er sich von Louis Pequin auch ausbilden lassen. Louis Pequin ist von Hause aus Hufschmied (farrier, blacksmith, im Gegensatz zum horse shoer, der kalt arbeitet). Dort und in den USA ist man bezüglich der Zahnpflege von Pferden ein wenig weiter (siehe z.B. World Wide Equine, Inc., Hersteller von Werkzeug, unterhält auch eine Schule: The Academy of Equine Dentistry, Equine Dental & Anatomy Courses sowie The American School of Equine Dentistry eines Tierarztes, gegründet 1997). Aber auch dort sieht es bezüglich der Zahlen nicht gut aus: es gibt 40 zertifizierte Pferdezahnärzte für das ganze Land und einige 100 Praktizierende. Für mehrere Millionen Pferde ein bißchen wenig. Wie zu erwarten, geht es auch ums Geld. Dieser neue Beruf ist attraktiv, 200 US$ pro Pferd werden verlangt. Das klingt attraktiv. Die Ausbildung bei einem der amerikanischen Gurus kostet 3500 US$ und besteht im wesentlichen aus Training-on-the-Job ( Loudoun School Helps Revive the Practice of Equine Dentistry, Washington Post vom 5.9.99). Schüler kommen aus der ganzen Welt. Früher haben die Hufschmiede sich um die Zähne der Pferde gekümmert, heute ist das nicht mehr üblich. Louis Pequin ist einer dieser Hufschmiede, die noch oder wieder Pferdezähne behandeln. Auch mein Hufschmied findet das Thema sehr spannend, überläßt die Praxis aber lieber dem Pferdezahnarzt (und gab mir den Tipp zu diesem Bericht). Die akademischen Berufe werden möglicherweise bald versuchen, diesen Bereich exklusiv für sich zu beanspruchen. Immerhin darf nur ein Tierarzt sedieren, was sicherlich die Kosten erhöht, wenn der Tierarzt zusätzlich kommen muß. Aber da täusche ich mich vermutlich - die tierärztliche Gebührenordnung wirds schon richten, daß der Tierarzt nicht billiger kommt, wenn er es selbst macht. Anfang des Jahres wird Louis Pequin einen Verein in Deutschland gründen, der die Zahnpflege hierzulande fördern soll. Vermutlich wird man sich dort auch ausbilden lassen können. Ein Blick in das Internet zeigt, daß auch in Österreich bereits eine Schülerin von Louis Pequin tätig ist (Behandlungsbericht Barbara Rilling: Zeigt her eure Zähne).
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