 |  |  |  | Rechts unten schon gekürzt, links wird noch geschnitten |  |  |  | Nachdem ich meine ersten Eindrücke gewonnen hatte, kam der Besitzer der Anlage auf mich zu. Wolfgang Hoppe hatte den Pferdezahnarzt eingeladen und ich wollte wissen: warum? Nun, es war nicht die erste Einladung. Man hatte also gute Erfahrungen gemacht. Und der Anlaß war ein Problempferd gewesen. Dieses Pferd war Wolfgang Hoppe sehr wichtig, aber es machte Sorgen. Vor allen Dingen ließ es sich nicht biegen, verwarf, schonte die Vorhand, lahmte hinten, schien Probleme im Rücken zu haben, möglicherweise in den Beinen, man hatte auf Probleme mit dem Magen getippt, weil es mit der Futterverwertung zu hapern schien, denn das Tier schied die Körner unverdaut wieder aus. Was war mit dem Pferd? Tierärzte dokterten herum, der Homöopath versuchte sein Bestes, schließlich konsultierten sie einen Osteopathen, aber nichts kam dabei heraus. Man kann sich die Odyssee gut vorstellen. Was tun? Ist das jetzt das Todesurteil für das Pferd? Schließlich tippte jemand auf die Zähne. Und siehe da: unser Pferdezahnarzt stellte fest, daß die Frontzähne zu lang, die Backenzähne aber zu kurz sind. Infolgedessen konnte das Pferd die Nahrung nicht richtig kauen, weshalb die Körner unverdaut den Körper durchwanderten. So weit, so gut. Nun kommt es: Die Muskulatur im Kopf hatte sich durch die Anstrengungen, trotzdem kauen zu können, dermaßen verspannt, daß der gesamte Bewegungsapparat in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wer hätte das gedacht? Der Erfolg der Behandlung: nach 2-3 Tagen hatte Wolfgang Hoppe ein anderes Pferd. Die Ursache des Problems war gefunden und beseitigt. Diese Kur hat ihn überzeugt, daß der Pferdezahnarzt regelmäßig kommen muß. Und natürlich schwört Wolfgang Hoppe auf den Zahnarzt, der sein Pferd kuriert hat. Zwar muß dieser einige Kilometer anreisen, die Fahrtkosten werden jedoch unter allen Klienten aufgeteilt und sind deshalb erträglich. Von Martina Pegam, die zwischen Köln und Aachen wohnt, habe ich erfahren, daß in dieser Gegend die Pferdezahnärzte traditionell aus Holland und Belgien kommen. Dort scheint man sich schon länger mit diesem Problemkreis zu beschäftigen. Durch eine kurze Suche im Internet habe ich ausgefunden, daß in diversen Pferdeforen heiße Tipps in Bezug auf andere Gegenden ausgetauscht werden. Pferdezahnärzte in Bremen und Hannover wurden genannt, in Hessen und Süddeutschland gibt es mindestens je einen Tierarzt, der sich auf Zahnbehandlungen spezialisiert hat, im Internet gibt es reichlich Informationen - ist die Versorgung unseres Pferdebestandes also in dieser Hinsicht gesichert?
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