Die Landesbeauftragte für Pferde und Pferdesport des Deutschen Tierschutzbundes e.V., zuständig für das Land NRW, Frau Erika Scheffer, vom Tierschutzverein Groß-Dortmund e.V. bat uns, folgende von ihr erarbeiteten "Richtlinien zur Überprüfung von Pony-Reitbetrieben und Pony-Kutschfahrten auf den Jahrmärkten, Kirmes und Weihnachtsmärkten" zu veröffentlichen.
Das tun wir hiermit.
Im Folgenden der Originaltext:
Richtlinien zur Überprüfung von Pony-Reitbetrieben und Pony-Kutschfahrten auf den Jahrmärkten, Kirmes und Weihnachtsmärkten
1. Liste fertigen über die Beschreibung jedes Ponys (mit Angabe der Farbe/Haarkleid, Merkmale z.B. Blesse etc., Fischaugen d.h. fast weiße Pupille - blind -
2. Wieviel Ponys im Einsatz sind, wie groß ist der Reitzirkel, wann morgens begonnen wird.
3. Genau die Uhrzeit stoppen, wie lange das Karussel läuft oder die Ponys im Kreis gehen (Hintern an Hintern) für eine Tour.
4. Feststellen, was kostet eine Tour (danach kann man die Einnahmen der Schausteller ermitteln).
5. Mit Zeitangabe festhalten, wann die Ponys während ihres Einsatzes Wasser oder Futter vorgehalten bekommen (dieses ist sehr wichtig, geschieht fast überhaupt nicht, d.h. sie müssen 8 - 10 Stunden ohne Versorgung Einsatz leisten).
6. Festhalten, ob die Ponys Pause erhalten und evtl. ausgetauscht werden, d.h. das sie durch neue Ponys abgelöst werden (dieses wird wahrscheinlich gar nicht möglich sein, weil dazu kein Platz zur Verfügung steht).
7. Nach Beendigung abends die Zeit aufschreiben, damit festgestellt werden kann, wieviel Stunden am Tag die Ponys Einsatz leisten müssen.
8. Wenn möglich, nachsehen, wo die Ponys abends für die Nacht untergebracht werden (meistens hinter dem Karussel oder dem Reitzirkel). Die Schausteller pferchen die Ponys nach Erfahrung in kleine Wagen, wo sie dann kurz angebunden die ganze Nacht über im Ständer stehen müssen, ohne Chance, sich mal hinzulegen und auszuruhen. (Dieses ist Tierquälerei).
Falls keine Möglichkeit gegeben ist, hinter die Kulissen zu schauen, unverzüglich das Veterinäramt oder Ordnungsamt auffordern, von Amts wegen den Betrieb zu überprüfen. Kleiner Tip: Schimmel, die morgens keine Mistflecken haben, konnten sich bestimmt nicht hinlegen.
9. Zur Kontrolle braucht man mindestens 6-8 Personen, die jeweils zu Zweit sich alle 2 Stunden ablösen sollten. Jede Gruppe führt die Liste weiter mit, die von der ersten Gruppe gefertigt wurde. Notfalls mehrere Tage überprüfen, besonders die Wochenenden.
10. Alle ermittelten Beanstandungen dann den zuständigen Ämtern zur Anzeige vorlegen. Wenn von dort nichts geschieht, selber bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten.
Erika Scheffer
1. Vorsitzende
Tierschutzverein Groß-Dortmund e.V. |