Zum Glück ist es aber sehr schwierig, ein so gutes Pony für allzu lange Zeit zu unterdrücken. Das Highland Pony gab es, Gott sei Dank, auch während seiner schlechten Zeit noch und es arbeitete ruhig weiter im ganzen Schottland - zum Beispiel um Ärzte zu ihren Patienten zu bringen oder bei den üblichen landwirtschaftlichen Aufgaben. Auch transportierte das Pony, wie oft in der Kunst dargestellt, auf seinem Rücken erlegtes Wild von abgelegenen Bergen oder Tälern.
Highlandponywallach Monarch of Glenmuick, der auch im Behindertensport eingesetzt wird, genannt Glen. Foto Schwöbel
In den 50er Jahren wurde das Wanderreiten als Freizeitbeschäftigung in Schottland immer beliebter. Dazu paßten Highland Ponys aufgrund ihrer Trittsicherheit, Menschenbezogenheit und pflegeleichten Robustheit. Heutzutage ist Wanderreiten nicht mehr ganz so populär wie es damals war, obwohl es immer noch viele Ponys gibt, die Touristen aus der ganzen Welt zu den atemberaubenden Ausblicken in Schottland tragen.
Deer stalking Ponys als vierbeinige Jagdhelfer findet man ebenfalls noch sehr zahlreich auf den Highland Estates. Estates sind extrem große Besitzungen mit Bergen, Flüssen, Seen, Wäldern, oft mit Schloß. Ein Beispiel ist Balmoral Estate im Besitz der Queen. Auf den Estates erledigen die Vierbeiner, die deutlich menschen- und umweltfreundlicher als die Vierräder sind, ihre Arbeit nach wie vor zuverlässig. Denn Vierbeiner wissen instinktiv, wo man eben gerade nicht hingehen sollte und bleiben daher nicht so oft stecken!
Den größten Boom/Aufschwung aber erlebte das Highland Ponys in letzter Zeit ganz sicher im Bereich Freizeitreiten. Highland Ponys machen nämlich wirklich alles gerne mit - gemütliche Familienausritte, Pony Club Veranstaltungen mit Kindern, Dressur, Western, Distanz, Springen, Fahren, Wanderreiten, Spiele, therapeutisches Reiten... die Liste geht weiter! In letzter Zeit genoßen die Highland Ponys auch viel Erfolg innerhalb der britischen Native Pony Kreise und haben einen Preis nach dem anderen auf wichtigen Shows gewonnen.
Die Highland Pony Society in Schottland schreibt in Ihrem Informationsmaterial: "You can take a Highland anywhere", was bedeuten soll, das mit einem Highland Pony nahezu alles gemacht werden kann, in nahezu jeder Umgebung. Ein Highland Pony wird alles mit Enthusiasmus tun und danach zufrieden zurück auf seine Koppel oder in den Offenstall zurückgehen.
Es ist ein Pony , das den Titel des "versatile breed", der vielseitigen Rasse wirklich verdient hat, vor allem in Großbritannien mit seinen neun nativen Ponyrassen, wo es wirklich etwas für jeden gibt und wo die Freizeiterei eine so lange Tradition genießt. In solch guter Gesellschaft ist dieser Titel wahrlich etwas ganz besonderes.
Als größte - in Bezug auf seine Körpergröße - der neun einheimischen Rassen mit einem dazu passenden, mutigen Herz, ist das Highland Pony in der Lage, eine ehrlich beeindruckende Verschiedenheit von Talenten zu zeigen. Das Highland Pony war, bis jetzt, vielleicht der Geheimtip der Natives.
Weltweit gibt es jetzt rund 5000 reinrassige Highland Ponys, hauptsächlich in Schottland und England. In Frankreich sind etwa 500 Highland Ponys bekannt und Deutschland hat um die 250 (vielleicht weniger, niemand weiß es genau). Einige wenige Highlander gibt's, zum Beispiel, in Belgien, den Niederlanden, Amerika, Australien und Schweden.
Um 1880 wurde ein "Gestüt" in der Hauptstadt der schottischen Highlands gegründet. Hier wurden einige der besten Highland Pony Hengste gehalten, um Stuten von Croftern im Norden zu decken und die Rasse dadurch zu verbessern. Seit Mitte 1890 gibt es schriftliche Akten von Highland Pony-Abstammungen. 1923 wurde die Highland Pony Society, der führende Verein der Rasse, gegründet.
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