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Bericht Zum Thema  Rollenspiele · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 160.02 der Pferdezeitung vom 20.04.02
 Menü Hauptartikel 160
 Rollenspiele 
 Stuhlsattel  Experimentelle ...  Rucksacktest
 Inszenierung  Aktivitäten  Pferde  Phantasiepferde  Tjoster
 Szenarien  Fantasy-Boom  Leserresonanz
Inhaltsmenü
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Dame reitet im Spreizsitz
 Manessesche Liederhandschrift

    Rollenspiele mit und ohne Pferd   
    Leben für die Vergangenheit   
von   Gerd Hebrang


Bei der Suche nach Informationen über die keltische Göttin  Epona bin ich auf eine » Anleitung zum Bau eines Stuhlsattels gestoßen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diesen Begriff gar nicht gibt, aber er erscheint mir angemessen, ich kenne keinen anderen, weshalb ich ihn kurzerhand erfunden habe.

Die Autorin Ilaria Veltri degli Ansari (oder ist es ein Autor?) diskutiert zunächst einmal die Literatur zum Thema Damensattel, insbesondere die Abbildungen.

Sie war lange auf der Suche und hat sehr interessante Belege gefunden, die zeigen, dass nicht nur zu allen Zeiten parallel im Damensattel und im normalen Sattel, also mit gespreizten Beinen, geritten wurde, sondern auch, dass es zwei verschiedene Arten von Damensätteln gegeben hat.

Im  Galeriebeitrag über die Manessesche Liederhandschrift haben wir bereits gesehen, dass die Damen ebenso wie die Herren in Kleidern auf normalen Sätteln und mit gespreizten Beinen reiten, was natürlich nur möglich ist, wenn entsprechende Mengen Stoff verarbeitet worden sind.

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Dürer, Ausschnitt
Dame & Landsknecht
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Historischer Stuhlsattel

aus » A Sidesaddle

Welche Arten Damensätteln hat es gegeben, welche Entdeckungen hat die Autorin mit dem interessanten Namen gemacht?

Einmal gibt es den heute noch gebauten, "modernen" Damensattel, der in den letzten Jahren wieder zunehmend Interesse findet.

Hier sitzt die Frau wie bei Dürer quer zum Pferderücken, blickt also natürlicherweise nach vorne, hält das eine Bein normal und hat das andere Bein übergeschlagen, so dass es ebenfalls nach derselben Seite zeigt.

Dann aber eine Konstruktion, die ich mangels besseren Wissens Stuhlsattel getauft habe, weil das Ding nicht nur wie ein Stuhl aussieht, sondern auch so funktioniert. Bis auf die Fußstütze, die den Fußboden simulieren mag, denn wer auf einem Stuhl sitzt, hat in der Regel die Füße auf dem Boden.

Im Stuhlsattel sitzt die Frau, anders als im bekannten Damensattel, längs zum Pferderücken, schaut also nicht nach vorne, sondern zur Seite.


Stuhlsattel


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Detailansicht
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Das fertige Stück
aus » A Sidesaddle
Epona wird ausschließlich in dieser seitlichen Position gezeigt, allerdings normalerweise ohne Sattel und Fußstütze. Sie sitzt also auf dem Pferd wie auf einem zu großen Sofa.

Die heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten wird ebenfalls gern so dargestellt, dass Maria in einem Stuhlsattel sitzt, seltener ganz ohne Sattel in der seitlichen Sitzposition.

Die Darstellung Giottos in der  Galerie mit einem modernen Damensattel ist eine Ausnahme. Ob es den modernen Damensattel um die Zeitenwende schon gegeben hat, ist zweifelhaft.

Nach dieser akademischen Diskussion bekennt die Autorin, dass sie seit langem alle Arten von Ausrüstungen herstellt und deshalb die Herstellung eines Stuhlsattels in Angriff genommen hat.

Natürlich hatte sie keine mittelalterliche Bauanleitung, musste sich also etwas ausdenken. Für den ersten Versuch wollte sie sich auch nicht die Mühe machen, historisch getreu zu bauen. Sie hat also nach Belieben moderne Werkstoffe wie Schaumstoff verwendet, diskutiert im einzelnen ihr Vorgehen und illustriert das durch zahlreiche Abbildungen.

Schemazeichnungen fehlen leider, sie hätten die Sache wahrscheinlich verständlicher gemacht. So muss man sich durch das englische Vokabular quälen, wobei ich den Eindruck habe, dass die Autorin auch nicht in ihrer Muttersprache schreibt.

Wer sich aber angeregt fühlt, es ihr gleich zu tun und ebenfalls einen solchen Stuhlsattel zu bauen, wird ohnehin keine detaillierte Anleitung brauchen und selber improvisieren wollen.

Zum Schluss sieht man das fertige Stück auf dem Pferd und davor eine Frau in mittelalterlicher Kleidung, vielleicht die Autorin. Schön sieht es aus.


Experimentelle Geschichtsforschung


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Stuhlsattel mit Fußbank, Oberkörper seitwärts in Reitrichtung gedreht
aus » A Sidesaddle
Leider wird nicht berichtet, ob der Sattel zum Reiten taugt, wie es sich darauf reitet.

Ist es tatsächlich so, wie die alten Bücher berichten, dass eine Frau mit diesem Sattel nur Schritt reiten kann, dass sie nicht in der Lage ist, das Pferd selbst zu führen? Oder wollte man es gerne so haben? Sieht man einem modernen Damensattel an, was man damit machen kann?

Schade. Diese Fragen sind von der Autorin eingangs aufgeworfen worden, und das Projekt hätte auch verstanden werden können als eine Art experimenteller Geschichtsforschung. Vielfach haben wir ja vollkommen falsche Vorstellungen, die durch Experimente geklärt werden können.

So hat man irgendwann angefangen, Faustkeile herzustellen, keltische Häuser zu bauen (siehe dazu z.B. das » Museum zum keltische Hügelgrab in Hochdorf) oder mittelalterliche Ritterspiele neu zu inszenieren.

In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu erfahren, wie sich etwa eine mittelalterliche Reise zu Pferd angefühlt hat. In Filmen werden manchmal einige Sekunden realisiert, die deutlich machen, wie mühevoll diese Art des Reisens war. Die Requisiteure werden sicher auch schon so manchen Stuhlsattel gebaut haben.

Der Stuhlsattel ist mit Sicherheit eine Erfindung, die in erster Linie der Bequemlichkeit diente (und deshalb vorwiegend oder ausschließlich von Frauen benutzt wurde).

Wie man damit genau geritten ist, kann man nur durch Experimente herausfinden. Und dazu muss man erst einmal ein solches Stück bauen, denn es scheint kaum eines überliefert zu sein - und es wäre zu schade und vielleicht zu zerbrechlich, um dem Risiko eines Verlustes ausgesetzt zu sein.

Indem man testet, kann man alle möglichen Fragen klären. Vielleicht war es ja doch möglich, selbst zu lenken - warum denn nicht?

Natürlich wird man sich in diesem Sitz nicht ständig verdrehen wollen, aber muss man denn immer nach vorne schauen? Das Pferd schaut ja schon nach vorne und ist sowieso dafür verantwortlich, die Füße richtig zu setzen. Es soll ja Pferde geben, auf die man sich verlassen kann.

Im übrigen: im Bericht über das  Osterreiten bei den Sorben haben wir gelesen, dass die Pferde sich wohlverhalten, obwohl die Reiter ungeübt sind, weil sie in einer großen Gruppe gehen. So wird man sich über die Führung kaum den Kopf zerbrechen müssen.

Und was die Gangarten angeht: ich habe neulich zufällig selbst ein Experiment gemacht, dessen das Resultat mich sehr überrascht hat. Und das kam so:


Rucksacktest


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Bei Leevke hängt der Rucksack ziemlich tief.
Wir wollten die Kutsche aus dem Winterquartier holen. Das Einspänner-Geschirr haben wir in einen alten Armeerucksack aus dem Zweiten Weltkrieg gesteckt, den die Kinder meinem Vater abgeschwatzt haben.

Der Kleidersack ist eine Art Koffer aus Stoff mit Riemen. Erst hat meine Tochter den Rucksack getragen, später habe ich ihn übernommen.

Bei der Gelegenheit habe ich das Foto machen können - man sieht die Ohren meines Pferdes links unten in der Ecke. Ich habe natürlich nicht daran gedacht, dass ich es bald in einer Geschichte verwende.

Mit so einem Ungetüm auf dem Rücken kann man sicher nur Schritt reiten, dachte ich. Außerdem hatte ich noch meine Kamera umgehängt, eine Spiegelreflex mit einem sehr langen, schweren Objektiv.

Irgendwie wurde uns der Ritt dann zu langweilig, einer fing an zu traben, als Folge trabte auch mein Pferd, und dabei konnte ich die Erfahrung machen, dass das sogar mit dem unförmigen Rucksack ging - die Kamera habe ich kurzerhand am Objektiv in die Hand genommen.

Besser ging allerdings der Galopp, was nicht verwunderlich ist. Trotzdem war es ein besonderes Erlebnis, mit Kamera in der Hand und Armeerucksack auf dem Rücken durch die Gegend zu galoppieren.

Dem guten alten Blacky (echter Name: Black Devil, in völliger Verkennung seines Wesens) schien das alles gar nichts auszumachen, ihm haute der Rucksack ja auch nicht in den Rücken, er freute sich vielmehr, mal ein bisschen Tempo machen zu können.

Aber auch mein Rücken hatte keine Schwierigkeiten damit, dass der Rucksack ein gewisses Eigenleben führte. Welch eine Überraschung!

Theoretisch schien das unmöglich, praktisch war es kein Problem. Ich fragte mich, wie das wohl für einen außenstehenden Betrachter aussehen mochte, aber es war keiner in Sicht, den ich hätte fragen können.

Vielleicht stellt sich heraus, dass die Sache mit dem Stuhlsattel in der Praxis auch anders ist, als man sich das vorstellt. Man muss es nur machen. Vielleicht lassen sich noch mehr Leute dazu anregen, so ein Ding zu bauen.

Auch da wird es große Unterschiede geben, die man erst wieder erforschen muss. Die Inszenierung mittelalterlichen Lebens kann jedenfalls durch so einen Stuhlsattel nur gewinnen.


Inszenierung


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» King Edward and Queen Ilaria of Caid
Foto: © » Bob Powell
Damit habe ich ein Stichwort gegeben, Inszenierung... Der bombastische Name der Autorin ließ mir keine Ruhe.

Also bemühte ich wieder einmal die inzwischen jedermann bekannte Suchmaschine » Google. Und wurde natürlich fündig, aber nicht nur das, ich entdeckte eine völlig neue Welt.

Ilaria Veltri degli Ansari ist ein Kunstname - zu schön, um wahr zu sein, deshalb hätte ich gleich darauf kommen können.

Man könnte auch sagen, es handelt sich um einen Künstlernamen, aber das ist nicht ganz korrekt. Ilaria Veltri degli Ansari ist zwar ein Name, den eine gewisse Linda Fjellman angenommen hat, aber er bezeichnet eigentlich eine Rolle, die sie spielt. Technisch spricht man von Persona.

Linda Fjellman ist Mitglied in der Non-Profit Organisation SCA mit Sitz in Kalifornien (» The Society For Creative Anachronism, Inc.), die es sich zum Ziel gemacht hat, Lebensweisen und Kostüme der Zeit vor dem 17. Jahrhundert in Europa zu erforschen und wieder zum Leben zu erwecken.

Zu diesem Zweck und um die Spielphantasie besser zu entzünden, hat die Organisation Nordamerika in 16 Königreiche aufgeteilt ( An Tir, Ansteorra, Artemisia, Atenveldt, Atlantia, Æthelmearc, Caid, Calontir, Drachenwald, Ealdormere, East, Middle, Meridies, Outlands, Trimaris, West), die wiederum in Regionen unterteilt sind.

Der Nordwesten ist das Königreich von An Tir, die Regionen entsprechen ungefähr den Staaten Oregon, Washington, Idaho, und zusätzlich angrenzenden Staaten in Kanada, diese sind in Grafschaften unterteilt. Portland, Oregon, z.B. ist die Grafschaft Drei Berge.

Seit 1982 ist Linda Fjellman Mitglied der Gesellschaft, die Gesellschaft selbst existiert seit 1965. Im 21. Jahr der Gesellschaft ist Linda Fjellman alias Madona Comptessa Ilaria Veltri degli Ansari, wohnhaft Amboy, Washington, königliche Patronin der Grafschaft Fire Mountain Keep, zur Königin gekrönt worden, genauer am 31. Mai 1986.

Die Regentschaft dauert jeweils ein halbes Jahr, damit auch mehr Leute diese Erfahrung machen können. Ihre königlichen Majestäten Edward und Ilaria von Caid waren Bewohner des Königreichs von An Tir, bevor sie die Regentschaft antraten, und heute leben sie wieder dort.

Wie man sieht, habe ich mich durch den Persona-Namen gehörig ins Boxhorn jagen lassen. Madona Comptessa Ilaria Veltri degli Ansari schreibt in ihrer Muttersprache, die ich so unvollkommen beherrsche, dass ich das nicht merke. Und jetzt wissen wir auch, warum sie sich für einen Stuhlsattel interessiert!


Aktivitäten


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» Das regierende Paar von An Tir, Prinz und Prinzessin des Nordens, Wilam und Siobhan, alias Don and Aleida Wittmayer
Die Mitglieder arbeiten auf freiwilliger Basis, man muss aber nicht Mitglied sein, um teilnehmen zu können. Die Königreiche, Regionen und Grafschaften organisieren sich und die Veranstaltungen selbst.

Die SCA führt die Oberaufsicht und beschäftigt eine Vollzeitkraft. Die Königreiche haben, wie der Name schon sagt, einen König und eine Königin, dazu einen Schatzmeister und Zeremonienmeister, neben anderen Verwaltungsjobs.

Man kann sich vorstellen, wie viele Menschen an diesen Rollenspielen und Inszenierungen teilnehmen, wenn eine solche Organisation dafür erforderlich ist.

In Europa, speziell England und Deutschland, gibt es auch solche Bewegungen, die aber signifikant anders sind. Es handelt sich durchwegs um ganz kleine Gruppen, meistens weniger als 10 Leute, die isoliert arbeiten, eine Super-Organisation wie die SCA fehlt.

Meistens tritt man auf lokalen Festen auf, aber zuweilen trifft man sich auch, um größere Rollenspiele zu inszenieren, die zwischen 10 und 2000 Leute einbinden - das muss man erst mal hinkriegen! Also auch hierzulande durchaus eine Bewegung, die erhebliche Energien freisetzt und seit etwa 1995 aktiv ist.

Dazu gibt es eine Internetpräsenz namens » www.rolegame.com, die ihrerseits wiederum eine Unterabteilung » Mittellande hat, die sich dem LARP = Live-Action Roleplaying = Live-Rollenspiel mit Thema Mittelalter widmet. Eine » FAQ klärt geduldig auf. Es findet sich sogar ein Fragebogen, der Daten für eine Diplomarbeit sammeln soll, die sich mit diesem Phänomen beschäftigt (» www.larp-diplomarbeit.de).

Einen Eindruck von der Vielfalt der Bewegung bekommt man unter » Top 50 Live Rollenspiele. Der » LARP-Kalender verzeichnet die verschiedenen Veranstaltungen. Allein am nächsten Wochenende finden 12 Veranstaltungen statt, die meisten dauern drei Tage (26.-28.4.02):

  • Hardenberg 1 - Im Namen des Vaters...
  • Anorien 6,5 - Das grosse Fressen
  • Novizen I - Die Vermählung
  • Ork Tales 2 - Weiberkram
  • Roots 3.25 - Das Düvels feiert
  • Tagernova
  • Zeitgeist 3 - Live your dreams, bevor you die!
  • ZahanThaya 6 - Talenas Auge
  • Schattenfels 2 - Der Erbe ist da !!!
  • Met-Arien IV
  • Fuchsberg II - Die Taverne (2 Tage)
  • Haus Schneegrund wartet auf (5 Tage)

Bei den Met-Arien z.B. geht es nicht etwa um ein Besäufnis, sondern:

Heermann Wulfgard der Waldaren in den rauhen alborischen Landen richtet anlässlich der Erweiterung seines Gutes das diesjährige Fruchtbarkeitsfest der Region aus. Angeblich gibt es jedoch immer noch Gerüchte über Schätze und Kreaturen in den alborischen Wäldern Mentariens...


70 Mitspieler sind vorgesehen, die Veranstaltung findet im Weserbergland statt und ist ausgebucht.


Pferde


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Reiterspiele mit dem Stuhlsattel
aus » Ilaria's Homepage
Pferde - die waren doch ein wesentlicher Bestandteil des mittelalterlichen Lebens, wenn ich nicht ganz schief liege. Die Ritter pflegten auf diesen zu reiten, die Knappen liefen wohl nebenher.

Warum sehe ich nirgendwo unter den unzähligen Fotos von den zahlreichen Veranstaltungen in Amerika und Europa ein Pferd?

Die Ritter kämpfen, kämpfen immerzu, verbissen in Gruppen und im Zweikampf, ganze Kriege werden inszeniert, aber alles zu Fuß?! Kommt nicht das Wort Ritter von Reiter, beritten?

Die Kämpfe wurden historisch doch wohl auch vom Pferderücken aus gefochten, berühmt sind jedenfalls die Schaukämpfe, die auch in der Manesseschen Liederhandschrift abgebildet sind (Beispiel siehe  Galeriebeitrag Falkenjagd).

Das einzige Foto mit Pferd stammt von der Homepage unserer Madona Comptessa Ilaria Veltri degli Ansari. Sie sitzt tatsächlich in ihrem selbst gebauten Stuhlsattel und zeigt, dass sie damit an Reiterspielen teilnimmt. Vielleicht ist sie die einzige Teilnehmerin?

Sie berichtet davon, dass sie seit 10 Jahren in der Reitergemeinschaft beider Königreiche tätig ist. Seither hat sie viele Ausrüstungsgegenstände hergestellt. Sagt sie. Leider sehen wir davon nichts. Warum nur? Reiterspiele, wie Madona Comptessa Ilaria Veltri degli Ansari sie beschreibt, sind vermutlich im Mittelalter gar nicht ausgetragen worden.

Pferde in farbenprächtigen Umhängen machen doch mächtig was her, von den Zweikämpfen zu Pferd ganz zu schweigen! Ein Kriegsaufzug mit Pferden ist doch auch etwas völlig anderes als ein Haufen Landsknechte zu Fuß! Es werden doch sonst keine Mühen und Kosten gescheut, das Mittelalter in all seinen Facetten bis hin zur Renaissance wieder auferstehen zu lassen.

» Kevin Connery alias Keradwc z.B. zeigt u.a. wunderbare » Porträtfotos mit prächtigen Kostümen, die deutlich machen, dass das nicht verrückte Jugendliche sind, die mal vorübergehend auf wild machen wollen. Diesen Menschen ist die Sache sehr ernst.

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» Eilis O'Boirne
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» Alessandra Di Castellani
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» Kein Name
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» Jean Phillip, Isabelle de Sancerre, Michele de Nu

©  Kevin Connery: » 1 und » 2, West Kingdom 12th Night, 05.01.02


Um so etwas zu realisieren, muss man sich in der Geschichte und der Kunstgeschichte umtun. Die Porträtfotos von Keradwc zeigen sehr deutlich, dass er sich gut in der Renaissancemalerei auskennt. Und auch die Schneiderinnen werden dort studiert haben.

Vermutlich haben sich sogar die Modelle die Gemälde genau angeschaut und versucht, sich in die Personen hineinzuversetzen. Vielleicht haben Sie ihre Persona aus diesen Gemälden abgeleitet.

Wer es ernst meint, muss historisch treu sein. Desto verwunderlicher, dass die Pferde ausgeklammert werden. Ich musste sehr lange suchen, bis ich fündig wurde.


Phantasiepferde


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Königreich von Caid
» Kronturnier 15. September 2001
Foto © Tighearna Broichan maqq Kynat
In Amerika habe ich zu Pferden bis auf diese eine (inoffizielle) Fundstelle gar nichts gefunden, in Deutschland zunächst nur die einschlägige Szene, die auch nichts hergab. Nun haben wir doch so leistungsfähige Suchmaschinen! Und was finde ich?

Beschreibungen der Phantasiewelten, und unter dem Stichwort "Wirtschaft" der Hinweis auf eine blühende Pferdezucht. Das ist alles. Die Pferde existieren nur in der Phantasie!

» Taeria
Wirtschaft
[...] Die Hauptexportgüter sind Salz und Pferde, da in Taëria bedeutende Pferdezüchtungen und große Salzminen besitzt. [...]


Immerhin fand ich einen Hinweis auf den Einsatz der Pferde im Militär, aber auch das gehört in den Bereich der Vorstellung und wird nicht materialisiert:

» Königreich Darragesh
[...] Hier werden die berühmten Pferde der Kavallerie gezüchtet, wenngleich die stehende Armee in Darragesh, die allein dem Königshaus untersteht, meist relativ klein ist. [...]

Militär
[...] Neben größeren Kavalleriestreitkräften, die aus den Ostprovinzen stammen, werden gepanzerte Fußsoldaten in gepanzerten Pferdewagen auf die Schlachtfelder gefahren, um größere Beweglichkeit zu erreichen. [...]


Im nächsten Phantasieland sitzen die "Ritter auf ihren rassigen Pferden" - das würde man doch gerne einmal sehen!

» Das Saalesche Land
[...] So die Feste derer zu Falkenstein, dem altehrwürdigen Geschlechte, das bis heute die Geschicke der Provinz lenkt und die Ordensburg im Süden der Provinz, deren Ritter auf ihren rassigen Pferden die Grenzen des Reiches hier schützen. [...]


In den Gelben Seiten der Mittellande (sowas gibt es tatsächlich!) bietet jemand (verzweifelt?) seine Pferde an (04.05.01 Schon mal Pferde auf dem LARP gehabt? - wir wissen ja jetzt, was ein LARP ist - ein CON ist "convention" = "Treffen" = das Spiel an sich):

Pferde von Ernst Niederecker
Also ich bin im besitz von 2 Contauglichen Pferden , also wenn ihr mal einen Schwertkampf vom pferd oder einen Lanzengang braucht , einfach melden . Ab ende des jahres wird ein 3 Pferd von mir ausgebildet. Also wer intresse hat einfach bei  Drackensteig@aol.com melden Euer Ernst Niederecker


Die Nimmersatten (!!Mietbare Exekutive ohne Hemmschwelle!!) preisen ihre Dienste an:

Ein politischer Konkurrent braucht einen Unfall ?

Wir sabotieren sein Pferd!

Die Nimmersatten können nicht nur morden, verheeren und brandschatzen, sondern sind ausgebildetete Diplomaten und bewandert in höfischen Tänzen.

Mieten sie uns bevor es ihr Gegner tut!


Hm, ob die viel von Pferden verstehen? Wie würden die mein Pferd sabotieren wollen? Und was machen die, wenn auf dem ganzen Con nicht ein einziges Pferd herumläuft?

Schließlich in einigen Foren magere Hinweise, z.B.:

» Barockpferd

Habe ein Klassepferd im Barocktyp, leicht angeritten, mit nem tollen, ruhigen und souveränen Charakter. Such für dieses Pferd und mich eine tolle Mittelalter truppe, wo wir was lernen können und "mitspielen" dürfen. Gibt es sowas im Land Nordbrandenburg? Langjährige Reiterfahrung vorhanden, aber keine Erfahrung mit dem Mittelalter... :-) Info über uns » www.algamoorah.com


Nicht einmal Kramer, Zunft & Kurzweyl, ein Verein, der kommerziell mittelalterliche Märkte organisiert und dort eine beachtliche Anzahl Handwerker präsentiert, zusätzlich sonstiges Volk bis hin zum Bettler, hat etwas in Richtung Pferde zu bieten.

Hier in der Nähe, auf Schloss Uhlenburg, hat Kramer, Zunft & Kurzweyl schon mehrfach Markt abgehalten, die Mär von Don Quixote und Sancho Pansa habe ich dort erlebt, selbstverständlich ohne Pferd und Esel, denn das Schauspiel wurde in der Art eines mittelalterlichen Schaustücks dargeboten.

Aber dann habe ich doch noch gefunden, was ich gesucht habe.


Tjoster


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» Hessischer Ritterbund
Ein erster Lichtblick war der Verein » Hessischer Ritterbund, anscheinend Amateure, die aber historisch korrekt sein wollen, und dann - Tusch! - die Veranstaltungs GmbH » Die Tjoster, die wir bereits im Rasseportrait Berber vorgestellt haben (siehe auch Bildschirmschoner  Krischkes Berber).

Das sind nun freilich Profis. Hier wird nicht Fantasy als Hobby inszeniert, hier werden Dienstleistungen erbracht, hier geht es um Kosten, hier muss Geld verdient werden.

Das klappt aber bestens, in diesem Jahr 2002 ist die Truppe schon ausgebucht bis November - das ist nach meinem Dafürhalten ja schon weit außerhalb der Saison! Erfolg sondergleichen!

Was heißt das nun für meine Frage? Bis auf die Hessen immer noch Fehlanzeige! Die Szene kommt zu Fuß daher, Pferde spielen keine Rolle, historische Wahrheit hin oder her. Merkwürdig, nicht wahr?

Nicht einmal Ilaria schafft es in zehnjähriger Arbeit, die Pferde bei den Männern in der Szene zu etablieren - so muss ich das doch sehen. Und auch in Deutschland tut sich nicht viel.

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» Tjoster: Staufer, Foto © Heising
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» Tjoster: Lancelot
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» Tjoster: Tjost, Foto © Slawik
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» Tjoster: Feuerritt, Foto © Heising

Der Erfolg der Tjoster kommt nicht von ungefähr, denn die Profis inszenieren ebenfalls:


Szenarien


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Stellen Sie sich einmal vor: "Derzeit verfügbare, sofort abrufbare Schauspiele:"

  • 8-12-min. Klischee-Ritterturnier mit 2-4 Reitern für Galashows etc. (Handlung: einfach, Wettstreit)
  • 20-min. Kurz-Ritterturnier mit 4 bis 6 Reitern für Rennbahnen, Reitturniere (Handlung s.o.)
  • 60-min. Ritterturnier mit 4 bis 8 Rittern (Handlung: inhaltlich rund, actiongefüllt, plausibel, "Die Grafentochter", Gut (weiß) gegen Böse(schwarz))
  • 60-min. "Die Ritter des Stauferkaisers" mit 6 bis 8 Rittern (Handlung: Einer geschichtl. Begebenheit nachempfunden, mitreißend, actiongefüllt, Stauferritter gegen Sarazenenleibgarde d. Emirs)
  • 60-min. "Der Streit um Artus' Tafelrunde" mit 6 bis 8 Rittern (Handlung: bezieht das Publikum stark mit ein, sehr spannend und abwechslungsreich, Camelots Schicksal hängt vom Sieg der Ritter der Tafelrunde gegen die Unholde Mordreds ab.)
  • Die drei vorgenannten Schauspiele mit 8 bis 10 Reitern in ausgespielter Fassung von 90 Minuten
  • Aufführungen der höfischen Reitkunst des ausgehenden 15. Jahrhunderts mit Waffengarten, Karoussel, Quadrille und geharnischten Waffengängen, wie Helmschlagen, Helmstechen, Scharfrennen und Hohenzeuggestech
  • Aufführungen der höfischen Fechtkunst und / oder der höfischen Falknerei (2 Falken im Freiflug auf das Federspiel)
  • Höfisches Ritterlager mit großer Waffenschau und Knappenschule (Kinder aus dem Volke)

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» Tjoster: Merlin und Morgana, Foto © Heising
Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt: "Die Darsteller am Boden sind ausgesuchte Fechtmeister und ausgebildete Schauspieler. Sprechrollen werden grundsätzlich live in mittelalterlich anmutendem Deutsch geführt, die Darsteller sind den Umgang mit headset-Mikrophonen gewöhnt."

Und was die Pferde angeht: nur Superlative! "Die Darsteller zu Pferd sind sowohl Stunt- als auch Schulreiter, die schon seit Jahren mit uns arbeiten und ihre Fähigkeiten in Schauspielkunst, Reitkunst und Kaskade schulen. Deshalb und wegen der reinrassigen Kriegspferde, die ebenfalls jahrelang in der Renaissance-Reitweise (Hohe Schule und actionreiche Kaskade) geschult werden, werden in den Schauspielen großartige reiterliche Leistungen und Stunts, selbstverständlich ohne Hilfszügel gezeigt, Action, die Sie sonst nur vom Film kennen."

Ok, ich bin überzeugt. Nun aber die Gretchenfrage: Was fasziniert die Menschen, Darsteller wie Zuschauer, am Mittelalter ?


Fantasy-Boom


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» Cynthia Morrison is Lady Bold Wolf!
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Fertigmachen zum Gefecht - gegen männliche Konkurrenz?
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Lady Kühner Wolf in Aktion
Es ist nicht nur das Mittelalter. Die Hunnen sind unter uns, die Steppenreiter, die Renaissance und das Barock sind schon wegen der Kostüme eine Augenweide, und die allgegenwärtige Westernreiterei ist auch nicht ohne Bezug zu Fantasy, wie man auf jedem Westernturnier feststellen kann.

Die Lust an der Kostümierung, an der Schauspielerei, das Hineinversetzen in eine fremde Rolle ist menschlich. Manch einer lebt diese Lust saisonal im Karneval, ein anderer als Laienspieler oder auch nur in der Phantasie, beim Genuss von Filmen, Büchern oder Computer-Spielen.

Gerade die Fantasy-Filme und -Romane erlebten in derselben Zeit, in der sich die SCA entwickelte, den letzten 40 Jahren, einen Boom. "Die unendliche Geschichte" war als Buch und als Film ein großer Erfolg, genauso "Der Herr der Ringe", der gerade im Moment die Menschen im Kino begeistert. Wenn ich richtig sehe, drehen sich einige Cons auch um Gestalten aus dem Herrn der Ringe. Die Literatur setzt also Handeln in Gang, wunderbar!

Hinzu kommen als neue Entwicklung die Computer-Spiele. Da kenne ich mich nicht aus, aber soviel weiß ich: das ist eine große Industrie, viele Menschen beschäftigen sich damit.

Der Wohlstand des Westens bringt viel freie Zeit. Und wenn man sonst nichts erlebt oder das nicht mag, was ohnehin passiert, warum dann nicht in Fantasy-Welten flüchten? Wer nicht der sein will, der er ist, denkt sich halt was aus.

In früheren Zeiten hätte man sich Rollenspiele vermutlich nicht leisten können, wenn man nicht gerade zur herrschenden Schicht gehörte. Hat nicht das Rokoko die Schäferspiele erfunden?

Heute kann man Rollenspiele vielleicht als aktive Selbst-Psychotherapie begreifen. Ich mache mich glücklich und zufrieden, indem ich mich neu erfinde. Oder sehe ich das falsch?

Ganz zum Schluss habe ich dann doch eine Tjosterin (!) aus Amerika gefunden, über einen abgelegenen Link. » Cynthia Morrison ist eine Frau, die » ganz schwere Steine oder Bahnschwellen oder sowas stemmt. Und irgendwie ist sie wohl darauf gekommen, dass ein mittelalterliches Turnier sich noch besser verkaufen lässt als das Wuchten von kleinen Findlingen. Lady Bold Wulf nennt sie sich für diese Veranstaltung und zieht ihre Show ab.

Mit Inszenierung der Vergangenheit hat das nichts zu tun. Die Frau ist Sportlerin und hat es auf Meisterschaften abgesehen. In etwas abgelegenen Disziplinen wie dem Gewichtswerfen.

Oder » Alligator Handling = Alligator-Maul-Zuhalten. Warnung auf der Webseite: Versuchen Sie das nicht zu Hause! Anmerkung von Cynthia: "No animals were harmed in the making of these pictures." (Für diese Aufnahmen wurde kein Tier gequält. Anmerkung von mir: Der Trick ist, dass Alligatoren das Maul nicht aufreißen können. Der entsprechende Muskel ist ganz schwach. Das Maul-Aufhalten ist das Problem.)

Cynthia Morrison nennt sich "American Strength Legend, Competitor, Escapologist", was ich übersetzen würde mit "Amerikanische Kraftlegende, Wettkämpferin, ...", hm, da verließen sie ihn. Unter anderem ist diese Frau » 1999 und 2000 AJA International Women's Jousting Champion geworden.

Es gibt also internationale Wettkämpfe für Frauen-Tjost! Donnerwetter! Das hatte ja noch nicht einmal das Mittelalter! Weder die Tjosterin noch das Turnier für dieselbe! Ja, ja, in Amerika, da ist alles möglich! Wie wir heute wieder hinreichend bewiesen haben.


Fotos
Wie angegeben unter Berufung auf das Zitatrecht (Fair Use).


Leserresonanz


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7 Leserresonanzen zu Ausgabe 160 vom 20.04.02


Leserbrief  1465 zu Ausgabe  160
Kommentar zu Seite  www.pferdezeitung.com/Berichte/160/Gesamttext


2005-07-04 16:39:00

Schöner Artikel ... "weil" und "aber"

Hallo, schöner Artikel über Pferde, Live-Rollenspiel, Reenactment. Interessant, weil aufgezeigt wird, wie der Autor sich ans Thema heran arbeitet. Vom Zufallsfund des Sattels über die SCA, die übrigens in Europa und Deutschland ganz gut organisiert ist, über Mittelaltergruppen und LARP. Aber ... er zeigt somit auch, wo der Schreiber interessante (und wichtige?) Weichen verpasst oder übersehen hat. Dabei möchte ich den leicht ironische Seitenhieb auf die Realitätsflucht von Rollenspielern übersehen verknüpft mit der Bemerkung, dass das moderne Leben der westlichen Wohlstandsgesellschaft zu solchen Auswüchsen führt, weil man sonst nichts mehr zu erleben hat. Man könnte engegnen, dass die moderne Wohlstandsgesellschaft erst das Reiten als Breitensport und Hobby möglich macht und somit der Pferdezeitung ihre Daseinsberechtigung gibt. In Zeiten als Pferde noch Gebrauchsobjekte darstellten, wäre diese Seite mit Kunstgalerie, Rasseportraits, Bildschirmschoner, CArtoons und Puzzles nie möglich gewesen. Egal :)

Was meiner Meinung nach im Artikel fehlt ist eine etwas differenziertere Sichtweise. Eventuell fehlte einfach der richtige Suchbegriff bei Google. Dem Autoren wäre klar geworden, dass es neben den grobmittelalterlichen(*) Hobbyrittern in Pannesamt noch andere Fraktionen gibt. Und die Arbeiten dort sind auch für Leser der Pferdezeitung interessant. Es wird weniger mit Klischee und Ambiente gearbeitet, sondern historisch korrekt rekonstruiert und experimentiert. Man hätte Markus Junkelmann und seine römische Pferde erwähnen können, die hervorragenden Darstellungen von den Timetrotter (» www.timetrotter.de), die Rekonstruktionen der Funde aus den sächsischen Pferdegräbern (auch Sättel). Es gibt eine Reiterin, die Reitausrüstung aus den baltischen Gebieten rekonstruiert. Sehr gute und interessante Erkenntnisse. Und dann gibt es da noch die immer weiter wachsende Fraktion der Bogenschützen zu Pferd. Hier trifft Reitkunst die Geschichte und entwickelt sich zu einem neuen Pferdesport. Bei der Gelegenheit hätte auch eine kurze Bemerkung über die Größe mittelalterliche Pferderassen kommen können, um das Klischee vom "Ritter hoch zu Roß" auf "Ritter hoch zu Pony" zu relativieren. Bei Reenactments der Napoleonik sind immer etliche Reiter anwesend, deren Pferde teilweise polizeitaugliche Ausbildungen haben (Kanonen können laut sein). Auf Civil War Reenactments in den USA erscheinen teilwese mehrere hundert Reiter. Reiter schwärmen davon, wenn sie es mit 15 Mitstreitern geschafft haben, den Reitplatz in einer Linie im Galopp zu überqueren - ohne das die Linie auseinander riss.

Und wieso so wenige Reiter im Mittelalter? Neben den oben genannten Gründen wie Zeit, Geld, Ausbildung gibt es noch eine weitere wichtige Antwort: Weil die wenigsten Ritter darstellen! Hier könnte man auf die Entwicklung des Pferdes als Waffe eingehen. Bis zum frühen 11. Jhd gab es die Ritter in unserem Verständnis nicht. Man ritt vielleicht zur Schlacht, stieg dann ab und kämpfte zu Fuß. Viele Frühmittelaltergruppen haben hier ihre Aktivitäten und können getrost auf Pferde verzichten. Hätte sich eh nur einer im Dorf leisten können. Im feudalen Hochmittelalter gab es natürlich Ritter, die auch ritten, aber selbst die hatten immer genügend Fußvolk dabei. (Kriegs)knechte, Bogenschützen, Diener. Viele ohne Pferd. Dann hat die Mittelalterszene sehr viele Darsteller im Spätmittelalter. Sehr viele Gruppen, die das städtische Leben darstellen. Alles ohne Pferde - historisch korrekt. Und dann kam historisch auch schon die Zeit, in der die Reiterei weniger zu sagen hatte, weil die Schweizer zeigten, wie Infanterietaktiken die Kavallerie zu Fall bringen. Ist hier der Autor auf der Suche nach Aufklärung in die eigene Klischee-Falle getreten und hat Pferde gesucht, wo sie nicht hingehören?

Neben allen historisch-logischen Gründen gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund. Die Nicht-Reiter. In modernen Zeiten, in denen der normale Stadtmensch keinen Umgang mit Pferden kennt, ist die Einbringung eines Pferdes ins Geschehen ein Risiko für sich. Glasscherben auf dem Veranstaltungsplatz, fütterungswütige Familien, die von der Bratwurst bis zur Giftpflanze alles ins Tier stopfen wollen, Pferdehasser und Menschen mit Pferdephobie, die das Tier wäherend der Veranstaltung mit Lanze, Schwert oder Bajonett malträtieren (bis zur glatten Stichwunde schon alles passiert), Parkplätze neben der Weide, wo Idioten am Abend nochmal "freundlich" den Pferden zuhupen. Wer sein Pferd liebt, lässt es zu Hause und freut sich, dass die Fütterungswarnhinweisschilder am Weidezaun vom Nicht-Reiter wahrgenommen und beachtet werden.

Blickt man dagegen auf die "Ambientemärkte", die Bilderbuchklischees vom Mittelalter verkaufen, kann man dem Artikel zustimmen: hier fehlen Reiter! Aber wer interessiert sich schon für Klischees, wenn die Wahrheit viel spannender ist?

Das alles wären interessante Aspekte gewesen, die sicher vielen "Normalreitern" interessiert hätten - so ist zumindest meine Erfahrung als Reiter, Reenacter und Rollenspieler, der versucht alles zu verknüpfen.

Zum Gedankenaustausch stehe ich gerne bereit.

Lieben Gruß Peter

  panik@t-online.de
Hallo Peter,

vielen Dank für den Kommentar! Anscheinend sind Sie in der Materie drin - ich nicht. Ich hatte damals eine 55-Stundenwoche und habe die Pferdezeitung nach Feierabend und am Wochenende weitergeführt. Meine damaligen Recherchen (April 2002) haben keinerlei Hinweise auf die von Ihnen erwähnten Quellen ergeben.

Soweit ich mich erinnere, hat sich anschließend jemand aus dem Raum Baden-Württemberg gemeldet, der irgendwie mit der Szene verbandelt war, aber auch nichts mit Pferden zu tun hatte. Aus dem Kontakt hat sich aber leider nichts ergeben (siehe den anderen Kommentar).

Sollten Sie oder das Team von Timetrotter interessiert sein, über Ihre Arbeit zu berichten, lesen Sie bitte unter   ›  pferdezeitung.com/Autorenhinweise  nach, wie ich mir das vorstelle.

Suchen Sie bitte über die Suchbox nach dem Stichwort "Kassai", um Beiträge zum Thema Bogenschießen zu finden.

Einen öffentlichen Gedankenaustausch zu initiieren gestaltet sich zunehmend schwieriger. Einen Versuch, mit Hilfe der Wiki-Technik die Leser zu verleiten, ihre Kenntnisse allgemein zur Verfügung zu stellen, habe ich mangels Beteiligung eingestellt. Inzwischen sind die Angebote zum Thema Pferd in der Wikipedia recht beachtlich. Ein kurzer Versuch zeigt, daß die Wikipedia zum Thema LARP noch nichts anzubieten hat. Das wäre ein weiteres Betätigungsfeld für Sie und Ihre Freunde. Immerhin gibt es einen Beitrag zum Thema » de.wikipedia.org/wiki/Reenactment, der aber noch sehr dürftig ist.

Das Forum der Pferdezeitung funktioniert ebenfalls nicht. Die bestehenden Foren für Pferdefreunde im Internet reichen anscheinend aus. Vermutlich ist die Pferdezeitung vom Konzept her nicht für einen Gedankenaustausch in dieser Richtung geeignet.

Vielmehr handelt es sich um eine Plattform, die der herkömmlichen Printpublikation entspricht, d. h. jemand spricht sich öffentlich aus, erwartet aber nicht unbedingt einen Dialog. Dieser kann sich zwar über Leserbriefe oder Kommentare zu den Seiten ergeben, aber auch in diesen Fällen handelt es sich weniger um einen Gedankenaustausch als vielmehr um Statements, die unter Umständen unkommentiert für sich wirken - wie in diesem Falle.

Insofern könnten Sie und Ihre Freunde die Chance ergreifen und Ihr Anliegen einem größeren Publikum präsentieren. Es hängt von Ihnen ab - wer sonst sollte es tun?

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Hebrang



Leserbrief  694 zu Ausgabe  160
23.04.02



Hallo Herr Stuerenberg,

mit Interesse habe ich Ihren Bericht über den Fantasy-Boom gelesen. Falls Sie das Thema weiter interessiert, kann ich Ihnen empfehlen, Kontakt zu den Württemberger Rittern aufzunehmen; ein Verein von Hobby-Rittern, die sich regelmäßig zum PALAVER treffen, sich im Schwertkampf, Bogenschießen und natürlich verschiedenen Aufgaben beim Tjosten üben, höfisches Leben spielen, miteinander essen, singen, tanzen etc.

Dieser Verein hat mittlerweile über 50 Aktive, in Ritterlagern am Rande von mittelalterlichen Märkten leben sie dort mit Kind und Kegel, möglichst authentisch, von der Kleidung über die Sprache bis hin zu den Werkzeugen, mit denen sie arbeiten. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Spiele der Ritter, aber die sind eingebettet in die Inszenierung, "wir spielen jetzt Mittelalter".

Genaue Auskunft kann ich leider nicht geben, weil ich nicht näher mit dem Verein zu tun habe, aber schauen Sie mal auf die Seite www.wuerttemberger-ritter.de. Mein Bruder, der dort aktives Mitglied ist, wird Ihnen bei Interesse sicherlich auch weiterhelfen. bernhard@luerica.de oder www.luerica.de)

Alles Gute weiterhin,
Dorothea Lüer
Danke für den Hinweis!


Leserbrief  696 zu Ausgabe  160
28.04.02



Wen man das Wort escapologist von escape- fliehen ableitet, kommt für mich Entfesselungskünstler raus, wie z.B der Grosse Houdini.? War mal wieder eine sehr interessante Ausgabe, fern vom üblichen Pferdezeitungseinerlei.
Weiter so.

Ihre Christiane Socha


Leserbrief  699 zu Ausgabe  160
28.04.02



Hallo Patricia Stachniss!

Hallo Herr Stürenberg

ich habe gerade den  Leserbrief zu den Rittern gelesen und da bei ist mir etwas für sie eingefallen... Ich habe am Samstag eine Interessante Bekanntschaft gemacht. Ich komme aus der Westernszene und bin seit neuem Helfer beim Pro Trail Team (» www.protrailteam.ch» ). Die veranstalten Trails und Gymkanas inder Schweiz (nähe Basel) und haben immer ein "Iniander-Dorf" mit dabei. Soll heissen einen Schweizer-Indianer der Ihnen das Ganze mit seinem Stamm organisiert. Ich wusste gar nicht, dass es seit ca. 80 Jahren Indianer und Trapper Vereinigungen gibt die International organisiert sind und fast Monatlich ein Treffen irgendwo in Europa haben. Mit richtigem Dorfleben und Ritualtanz und so... Auf alle Fälle hat es dort natürlich auch Reiter drunter: Indianisch!! Und die können das richtig gut!!!

Wäre denn das nicht einmal ein Thema für Sie?? Das wird sicherlich interessant zum recherchieren !!!

Genau!

Auch in der ehem. DDR hat es diese Vereinigungen gegeben, habe ich mir sagen lassen. Leider nicht ganz so stielecht, eher was Karl May so hergegeben hat......

Falls Sie das Ganze interessiert könnten Sie sich auch gerne an mich wenden für den "Schweizer-Indianer"  ...

Gerne! Wie machen wir das?

PS: Ich bin nun seit über einem Jahr wöchentlicher Leser Ihrer Pferdezeitung, und finde es jedesmal wieder spannend was sie wohl wieder geschrieben haben. Einfach so weitermachen!!!!!! Danke Ihnen

Danke Ihnen!

Mit freundlichen Grüssen aus Basel

Patricia Stachniss

Mit freundlichem Gruß
Werner Stuerenburg


Leserbrief  788 zu Ausgabe  160
18.07.02

Kommentar zu Seite /Berichte/160/Gesamttext/


18.07.2002 20:25:55

Problematik: Pferde im LARP

Hallo Herr Stürenberg

Seit nunmehr ein paar Jahren spiele ich Live-Rollenspiele in Taëria, mein Verlobter hat www.rolegame.com ins Leben gerufen und wir sind beide in einer kleinen Gruppe von Live-Rollenspiel-Organisatoren (www.hildesia-cons.de).

(PS zwischendurch: falls Sie noch mehr Informationen zum Thema LARP haben wollen, ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung : Gesa Scherenberg


Leserbrief  789 zu Ausgabe  160
19.07.02
Kommentar zu Seite /Berichte/160/Phantasiepferde/


19.07.2002 11:21:05

Warum es auf einem LARP keine Pferde gibt.

Hallo!

Leider habe ich bei diesem Artikel auf die schnelle keinen Autor gefunden, den ich ansprechen kann, deshalb eine so unpersönliche Begrüßung.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum auf den meisten LARPs Pferde nur in der Phantasie existieren.

1. Pferde sind Tiere. Sie brauchen Pflege, regelmäßig Essen und wollen auch nicht jedes Wochenende stundenlang durch die Gegend gekarrt werden, oder täusche ich mich da? Längst nicht jedes Gelände/ Gebäude eignet sich zur Unterbringung von Pferden. Die meisten JH schauen bestimmt ein wenig komisch, wenn man um Unterbringung eines Pferdes bittet.

2. Nicht jedes Pferd mag Gedränge, Geschrei, Leute, die mit Latexwaffen auf es einschlagen, wie es in LARP-Kämpfen an der Tagesordnung ist. Leider sind Pferdehufe nicht aus Latex zu bekommen, so daß die Verletzungsgefahr viel zu groß ist.

3. Sie können nicht sprechen und verstehen auch nicht unbedingt, daß sie sich nach einem gebrüllten "STOP" NICHT mehr bewegen dürfen, was die Gefahr im Kampf deutlich erhöht.

Das sind nur ein paar Gründe, die mir jetzt so einfallen.

Trotzdem tauchen Pferde hin und wieder auf LARPs auf. Wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, auch auf unserem nächsten Con, da wir sie da "nur" als Zugtiere einsetzen werden und die beiden das Gelände kennen, da sie nicht weit davon entfernt zu hause sind. Außerdem kommt ihr Frauchen mit.

#hauke#

  webmaster@erblande.de


Leserbrief  1466 zu Ausgabe  160
04.07.05



Ihr Kommentar zu Seite  pferdezeitung.com/Berichte/160/Gesamttext

Hallo,

ich habe meinen Kommentar weniger als Kritik, sondern als ergänzende Anmerkung verstanden. Ich fand es wirklich interessant, weil Sie zeigten, wie Sie in Ihrer Recherche vorgegangen sind. Dass Sie für einen kleinen Artikel nicht die Recherche aufbringen können, die ein Insider innerhalb von Jahren schafft, ist selbstverständlich. Ihre Vorgehensweise zeigte aber auch, wo wir - d.h. die Reenactment-Szene - ansetzen können, um besser verstanden und gehört zu werden. Den Artikel über Bogenschießen hatte ich später auch entdeckt und insofern war meine Anmerkung zu diesem Thema überflüssig.

Ich finde übrigens, dass Ihre Seite inhaltlich gelungen ist. Das Layout finde ich etwas unaufgeräumt, aber Erfolg der Zugriffe spricht für sich. Allgemein listen Sie sehr interessante Artikel. Der Aufbau einer Community gestaltet sich immer sehr schwierig. Gerade was Wikis und Foren betrifft, kristallisiert sich ein Standard, der durch Parallelaktivitäten nicht zu knacken ist. Was sicherlich auch gut ist, wenn man Infos konzentriert an einem Ort im Internet finden will. Ich finde aber Ihre Artikelliste bietet hervorragende Infos, wenn man sich die Zeit nimmt und sucht.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich bei den Timetrotter nicht involviert bin. Ich denke jedoch, dass sie die zurzeit beste authentische semiprofessionelle Reitergruppe darstellen. Markus Junkelmann ist sicher noch besser, hat aber durch seine Bücher und Filme finanzielle Möglichkeiten. Wenn ich für mein Pferd eine spätrömische Prunkausrüstung anfertigen lassen will, dann ist das lediglich eine Sache des Geldes. Die Vorlagen, die es zu rekonstruieren gilt, liegen in den Museen und es gibt genügend Schmiede, die so einen Auftrag gerne umsetzen. Junkelmann kann solche Projekte finanzieren und die Ergebnisse sind entsprechend spektakulär.

Viele der kommerziellen Ambietedarsteller sind von dem historischen Anspruch hingegen leider sehr mangehaft. Im Gegensatz zu Gruppen wie Timetrotter herrscht nicht der Anspruch daran etwas zu verbessern. Das reiterische Können dieser Darsteller kann man schwer beurteilen. Aber häufig sieht man eine "sehr dominante" Reitweise, was öfters von reiterfahrenen Zuschauern kritisiert wird.

Ich merke häufiger, dass Reiter von solchen, historisch korrekten Rekonstruktionen, häufig nichts wissen. Die barocken Reitweisen sind eventuell noch bekannt. Aber alles was früher war, ist unbekannt. Ihr Angebot einen Artikel zu schreiben, werde ich gut überlegen. Vielleicht ergibt sich ein Konzept für einen einführenden Übersichtsartikel.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Eisenschmidt
Hallo Herr Eisenschmidt,

herzlichen Dank für die weiteren Erläuterungen! Hinsichtlich des Layout erhalte ich ständig Beschwerden. Ich bemühe mich wirklich, diese nachzuvollziehen. In der letzten Woche habe ich den Seitenkopf wieder etwas aufgeräumt, wodurch natürlich Informationen verlorengehen.

Ich fürchte, die Leute, die sich beschweren, schätzen die Pferdezeitung nicht richtig ein. Sie erwarten eine Homepage der üblichen Machart, über die man sich in zehn Minuten eine vollständigen Übersicht verschaffen kann. So etwas gibt es zuhauf, aber in der Liga spielt die Pferdezeitung nicht mit.

Die Probleme, die sich bei der Pferdezeitung ergeben, sind vergleichbar mit denen, mit denen der Spiegel kämpfen muß. Und daß Spiegel Online aufgeräumt ist, kann man sicher nicht behaupten. Verglichen damit ist die Pferdezeitung sehr systematisch aufgebaut. Zuweilen bestätigen mir Leser, daß mein Ansatz sehr gut ist. Es handelt sich immer um Leute, die in die Pferdezeitung schon länger kennen und mit ihr vertraut sind. Die Beschwerden kommen hingegen immer von Leuten, die das erste Mal auf der Pferdezeitung sind und sich von der Fülle erschlagen fühlen.

Wer dann aufgibt und resigniert, hat Pech gehabt. Für Leute, die das erste Mal auf die Pferdezeitung kommen, habe ich vor einem Jahr eine Vorschaltseite gebaut, um ihnen den Einstieg zu erleichtern, aber ich kann nicht erkennen, daß das geholfen hätte. Insofern muß ich damit leben. Die meisten Internetangebote sind schmalspurig. Wenn die Pferdezeitung nur ein Pferdemarkt wäre oder nur ein Kleinanzeigenmarkt, wäre die Sache einfach. Aber schon ein Magazin ist eine hochkomplexe Angelegenheit, wie der Spiegel zeigt. Und dann gibt es auch noch die Messe, mit der die meisten Leute noch gar nichts anzufangen wissen.

Bedenklicher ist, daß Suchmaschinen die Pferdezeitung nicht richtig erkennen. Auf jeder einzelnen Seite kommt zum Beispiel der Begriff "Pferdekauf" vor. Die Pferdezeitung besitzt einen der wenigen großen Pferdemärkte. Wer nach diesem Begriff sucht, sollte die Pferdezeitung präsentiert bekommen, andernfalls taugt die Suchmaschine nichts.

Wenn Sie die Probe aufs Exempel machen, werden Sie feststellen, daß die Pferdezeitung bei Google oder MSN noch nicht einmal unter den ersten 100 Fundstellen erscheint, dafür aber jede Menge obskure Seiten, die dem Suchenden nicht wirklich weiterhelfen.

Aber alles das ist letzten Endes unerheblich. Was sich langfristig durchsetzen wird, wird nicht von den Suchmaschinen bestimmt und nicht von denjenigen, die sofort aufgeben, sondern von denen, die davon angetan und überzeugt sind. Und so gesehen könnte es nicht besser sein. Sie selbst sind ein gutes Beispiel dafür. Sie haben den anfänglichen Widerstand überwunden und entdeckt, daß die Pferdezeitung jede Menge relevante Informationen hat. Wenn Sie mit Ihrem Wissen an die Öffentlichkeit treten wollen, könnte die Pferdezeitung die richtige Plattform sein. Und damit wäre wieder allen Lesern geholfen.

Mit freundlichen Grüßen

Gerd Hebrang




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