Der Artikel "Dressur pervers" der St. Georg, der kurz vor den Europameisterschaften im Herbst 2005 erschien, hat die Gemüter sehr erregt. Alle waren sich einig: Die modernen Dressurmethoden, ob von den Holländern oder den Deutschen angewandt, sind widerlich und unzulässig.
Die FEI sah sich sogar genötigt, eine Tagung zu dem Thema durchzuführen. Das Resultat der Beratungen von 60 Experten sorgte seinerseits für Empörung und Aufruhr. Im Grunde wurden die neuen Methoden nämlich für zulässig gehalten. Eine Sprachregelung sollte dies auch zum Ausdruck bringen.
Das Publikum, das sich wiederholt durch den Anblick der trainierenden Sportler auf dem Abreiteplatz alarmiert fühlte, mußte sich sagen lassen, daß die beanstandeten Übungen akzeptabel und für die Pferde gesundheitlich unbedenklich sind, zumindest dann, wenn Spitzensportler diese verlangen.
Das war Anfang des Jahres 2006. In vielen Foren äußerten sich Pferdefreunde dazu, und zwar ziemlich einhellig und deutlich. Man war empört und entrüstet. Bis zur Weltmeisterschaft waren die Wogen der Empörung allerdings verebbt. Ein Sturm im Wasserglas. Hatte sich irgend etwas im Sport geändert? Natürlich nicht. Alles blieb beim Alten.
Also viel Lärm um Nichts? Hat wieder einmal das Geschäft gesiegt und die Kritiker sind verstummt, weil sie machtlos sind? Oder haben diese etwa nur schwache Argumente, vielleicht sogar Unrecht?
Die ganze Angelegenheit ist meines Erachtens ziemlich verwickelt und nicht leicht zu durchschauen. Nachdem ich mich lange und ausführlich damit beschäftigt habe, bin ich zu einem Schluß gekommen, der vermutlich keiner der streitenden Parteien gefallen wird. Aber überzeugen Sie sich selbst. [...]
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