Die Highland Ponys sind für ihre Robustheit und Leichtfuttrigkeit bekannt. In Großbritannien heißen solche Ponys "good-doers".
Skerry und Brodie, zwei 3-jährige Highlandponywallache
Zwar können und sollten sie nicht ausschließlich von frischer Luft ernährt werden, aber wie viel Gras sie konsumieren, sollte zweifelsohne mit sehr viel Vorsicht kontrolliert werden - und ganz besonders wenn das Pony eben nicht auf einem kargen schottischen Berg grast!
Die Kraftfuttermenge hängt davon ab, in welchem Zustand das Pony selbst bezüglich Körperbau, Kondition ist; wieviel und welche Arbeit es verrichten muss, und natürlich wieviel und welche Qualität Gras es bekommt.
Das Klima der schottischen Highlands hat ebenfalls eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Ponys gespielt - besonders was seine Regenfestigkeit betrifft! Extrem wasserabweisende Felle mit im Winter, längeren Außenhaaren lassen das Wasser gut ablaufen, während eine sehr dichte untere Deckschicht das Pferd warm hält.
Ein langer Stirnbehang hilft Wind und Wetter von den Augen fern zuhalten, während Behang an den Beinen sowie die üppige Mähne und der Schweif das Wasser gut wegtropfen lassen und ebenso schutzbedürftige Körperteile vor Ungemach bewahren. So bleiben die Ponys einigermaßen trocken.
Aber mit der Regenfestigkeit allein sind die Ponies noch nicht ausreichend gegen alle Unbilden geschützt. Wenn es nämlich in Schottland nieselt oder ausnahmsweise einmal sogar trocken ist, sind sogleich die gefürchteten schottischen Kribbelmücken zur Stelle. Sie heißen "midges", weil sie so klein sind.
Richtig ausgesprochen heißen sie aber bei mir nur "Aaaah"!! Ich werde verrückt vor lauter juckenden Stichen! Aaaah! Ein kleiner Scherz! Denn tatsächlich und allgemein richtig ausgesprochen heißt das Wort mi-gees.
Wer einen Abend oder einen frühen Morgen in einem Highland Glen (Glen heißt Tal) verbracht hat, am besten in einem Zelt, wird gut verstehen, warum Highland Ponys auch im Sommer noch ein dichtes, aber immerhin glänzendes, Fell haben.
Midges kann man kaum sehen (außer wenn sie schwärmen - was leider öfters vorkommt) und vielleicht genau deswegen kommen die wirklich ÜBERALL hin. Da ist es von großem Vorteil, daß die Ohren der Ponys gut gerüstet sind mit dichtem, weichem Haar ...
Das alles bedeutet, daß es absolut kein Problem im ganzen Jahr bei der Offenstallhaltung von Highland Ponys gibt. Die Ponys selbst wären bestimmt damit einverstanden. Vor dem Hintergrund ihrer jahrhundertelangen Erfahrung der freien, uneingeschränkten Bewegung in großen Teilen Schottlands, sollte ihre natürliche Liebe und Lust auf Platz und Freiheit nicht allzu sehr eingeschränkt werden. Ständige Stallhaltung wäre nicht das richtige für das Highland Pony.
Schottland bietet den Ponys natürlichweise selbst im Sommer hervoragenden natürlichen Schatten - nämlich durch die riesigen Regenwolken. In Deutschland, wo das Wetter ja doch immer noch besser als in Schottland ist, müssen die Ponys während der warmen Sommermonate unbedingt einen relativ kühlen und schattigen Aufenthaltsort zur Verfügung gestellt bekommen.
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